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in Oberurf einen Brief, der Zeugniss ablegt über das damalige Offizierkorps und den vorzulesen ich um Erlaubniss bitte:

„… Ich bedaure aufrichtig, dass nicht mehr alte Offiziere sich an dem Feste in Wiesbaden haben beteiligen können, namentlich, dass Keiner anwesend sein wird, der zugleich dem 80. Regt. angehört hat. Ich für meine Person leide schon seit 3 Wochen an einer Augenentzündung und war für mich eine Reise ausgeschlossen. Hätte ich Teil nehmen können, so würde ich in irgend einer geeigneten Weise hervorgehoben haben, in welch’ echt kameradschaftlicher Weise damals beim Zusammentritt des neuen Regts. die hessischen Offiziere von den preussischen aufgenommen wurden, und noch nachträglich den noch lebenden Offizieren von damals den Dank der hessischen Offiziere ausgesprochen haben. Diesen Dank haben ganz vorzugsweise verdient, die damaligen Stabsoffiziere, Oberst v. Colomb, Oberstleut. v. Bessel und der noch als Gen.-Lt. z. D. lebende damalige Major v. Below. Nur hierdurch wurde es den hessischen Offizieren damals leicht gemacht, die an und für sich schwere Zeit zu überwinden, so dass sich das Offiz.-Korps des neuen 80. Regts. schon kurze Zeit nach dem Zusammentritt als ein in sich geschlossenes, von echt kameradschaftlichem Geist erfülltes Offizierkorps fühlte und sich als solches darstellte …“

Es war mir Bedürfniss, dieses Zeugniss eines treuen Kameraden zu Ihrer aller Kenntniss zu bringen. Dass dieser das Offizr.-Korps belebende Geist hervorragend tüchtige Leistungen des Regts. zeitigte, ist jedem alten Soldaten verständlich.“

Nachdem Se. Excellenz der Beteiligung des Regts. am Siegeslauf von 1870/71 im Einzelnen gefolgt war, fuhr derselbe fort:

„Es kann nicht Zweck unserer heutigen Betrachtung sein, alle vom Regt. seitdem durchlebten Veränderungen zu verfolgen, wir wollen nur in’s Auge fassen, was heute unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Da ist zunächst der Name, Füs.-Regt. v. Gersdorff (Kur- [Kurhessisches]

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