vorherige Seite  -  zurück  -  nächste Seite
 
 

..

65

dieses Johannes Schminke verheirathete sich 1878 mit dem jetzigen Bürgermeister Johannes Jungermann und besitzt nun dieser den Hof Nr. 43.

Den sogenannten Posthof Nr. 2 besass früher die Familie Cunze, welche allda eine Strassenwirthschaft betrieb. 1805 ging das Besitzthum an einen Johann George Freudenstein über (Sohn des Ackermanns Johannes Freudenstein in Haus Nr. 15), der sich 1805 mit der Tochter des Land- und Gastwirths Werner Cunze verheirathete. Als in diesem Jahre neben der schon bestehenden Fahrpost Kassel-Dissen-Wabern noch eine zweite Linie Kassel-Dissen-Fritzlar eingerichtet wurde, schuf man in Dissen eine Poststation. Ein gewisser Sänger aus Fritzlar, welcher die Post zuerst übernahm, erbaute das jetzige Küchmann’sche Haus Nr. 44 und richtete es zur Posthalterei ein. Um’s Jahr 1810 verkaufte er dann letztere wieder an Johann George Freudenstein in der Cunz’schen Wirthschaft. Derselbe richtete nun seinen Hof zur Posthalterei ein und wurde Postmeister. Die Posthalterei wurde in kurzer Zeit so bedeutend, dass 7 Postillone mit je 4 Pferden und ausserdem noch 2 Pferde für den sogen. Felleisenkarren (Briefpost) nothwendig wurden. Während Postmeister Freudenstein bei Uebernahme der Cunz’schen Wirthschaft kaum 30 Acker sein eigen nannte, hatte er nach und nach so viel hinzu gekauft dass er über 400 Acker hatte und noch 8 Arbeitspferde und mehrere Ochsen halten musste, somit also ca. 40 Pferde besass. Auch eine Branntweinsbrennerei hatte er angelegt, die fast das ganze Jahr hindurch in Thätigkeit war. Seine Gastwirthschaft verlegte er in das Posthaltereigebäude Nr. 44 und verpachtete sie im Laufe der Zeit an ver schiedene Wirthe. Die Cunz’sche Wirthschaft „Neue Herberge bei Holzhausen“ mit etwas Landwirthschaft hatte p. Freudenstein auch geerbt. Diese gab er seinem 2. Sohne und gab ihm dazu ca. 100 Acker Land von seinem Lande, welches dort angrenzte, so dass der Sohn nun auch ein schönes Gut sein eigen nannte. Sein hiesiges Gut nebst Posthalterei und Wirthschaft gab der Vater seinem ältesten Sohne, Werner Freudenstein. Als die Main-Weser-Eisenbahn in den 1850er Jahren in Betrieb gesetzt wurde, ging die Post ein und Freuden- [Freudenstein]

Mittheilungen.                                                                                                  5

 

..

 
 
vorherige Seite  -  zurück  -  nächste Seite