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ins Gefängniss geworfen, worin er trotz aller Bitten der Seinigen bis zum Einfalle Tilly’s in Hessen (1623) verblieb. Landgraf Moritz flüchtete aus dem Lande und nun gab der als Statthalter zurückgebliebene Erbprinz Wilhelm dem schwer geprüften Manne die Freiheit wieder, welche dieser benutzte, um mit Weib und Kind sein Heil in einem anderen Lande zu suchen. In Kursachsen fand er eine glänzende Stellung und gab dortselbst eine Sammlung von Ansichten von Städten und Schlössern heraus. Die Sammlung umfasst 3 Bände, ist für den Kurfürsten Johann Georg abgefasst und in der Königlichen Bibliothek zu Dresden, welche ausserdem noch 2 Handschriften von Dilich enthält, aufbewahrt. Hochbetagt starb er zu Dresden 1633. — Sein Sohn Johann Wilhelm Dilich, städtischer Ingenieur und Baumeister zu Frankfurt a/M., gab ein Buch über Festungsbau heraus (1640).

Redner wies zum Schlusse auf den Werth der Arbeiten Dilichs und ihre Bedeutung für die damalige Zeit hin, sowie auf die vorzügliche Wiedergabe seiner Zeichnungen in dem jüngst erschienenen Werke: ,,Rheinische Burgen nach Handzeichnungen Dilichs“.

Herausgegeben von Karl Michaelis, Regierungs-Baumeister, mit Beiträgen von K. Krollmann und Bodo Eberhardt, Architekt, im Verlage von Franz Ebhardt & Co., Berlin W. (Schaper-Strasse 5).

Herr Dr. Brunner dankte dem Redner für den in hohem Grade anziehenden Vortrag mit dem Bemerken: Es sei sehr anzuerkennen, dass der Herr Vortragende, obwohl nicht Hesse, doch eine grosse Liebe zum Hessenlande dadurch bethätige, dass er seine Zeit und Kraft an die Erforschung des Lebenswerks des berühmten Chronisten Dilich gesetzt habe.

 

5. Monats-Versammlung am 28. Januar 1901, Abends 6 Uhr*)*

In dem inzwischen gewonnenen neuen Sitze für die öffentlichen Versammlungen des Vereins, dem kleinen Saale des Evangelischen Vereinshauses (Kölnische Strasse Nr. 17), bemerkte zur Eröffnung der Vorsitzende, Herr Dr. Brunner, dass der jetzt gemiethete Saal

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*) Vergl. Casseler Tageblatt und Anzeiger vom 29. Januar und 2. Februar 1901, Nr. 48 u. 56; Casseler Allgemeine Zeitung vom 2. Februar 1901, Nr. 33; Hessische Morgenzeitung vom 31. Januar 1901, Nr. 31.

 

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