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insbes. 258. Wende, Hess. Landesgesch. II, 418. Landau, Hessengau S. 45 u. Salgut S. 26 ff. 130. 144 f. 183 ff.; dgl. Ritterburgen II, 264 ff. Thudichum, Gau- u. Markverfassung S. 107 ff.; Sohm, Fränk. Reichs- u. Gerichts-Verf. S. 332. Schenk v. Schweinsberg i. d. Zeitschrift f. hess. Gesch. N. F. V, 210 u. 290; dgl. im Archiv f. hess. Gesch. XIII, 443. Ilgen u. Vogel i. d. Zeitschr. f. hess. Gesch. N. F. X, 248 ff.

48) Landau (Ritterburgen II, 266) hat zwar richtig erkannt, dass die Worte que Oberste gerichte vocatur, nicht auf jurisdictionem sondern nur auf villam bezogen werden können. Das Oberste Gericht in Kirchditmold hatten ja, wie er selbst ausführt, die Grafen von Schaumburg inne. Zudem heisst es ausdrücklich: jurisdictionem super villam Dyetmelle; es ist also doch nur von der Dorfgerichtsbarkeit die Rede. Aber er ist so befangen in der hohen Gerichtsbarkeit, dass er den Wald vor Bäumen nicht sieht.

49) Schröder, DRG2 S. 584 f. Über majus altare = Hochaltar s. Hess. Denkwürdigkeiten hgg. von Justi IV1, S. 42. — J. J. 1272 gründet der Edle Gonrad von Schonenberg gemeinschaftlich mit dem Kloster Bursfelde einen Bifang (Indago), Heymbeke genannt. Alle Einkünfte sollen geteilt werden, doch behält sich der Edle v. Sch. das „judicium majus“, die hohe Gerichtsbarkeit vor. (Ständ. Lbbl. Mss. Hass. fol. 109 III, Bl. 25 f.)

50) Kopp, Hess. Ger.-Verf. I, Beil. Nr. 11, S. 22. — Cassel selbst heisst hier eine Villicatio, wie gross aber der Bezirk war, wird nicht gesagt.

5l) Wie die bei Kopp a. a. O. mitgeteilten Statuten der Stadt Cassel, welche L. Hermann d. j. erst 8 Jahre zuvor erteilt hatte, beweisen, so war die Stadt Cassel thatsächlich auf dem besten Wege, sich dem allgemeinen Landgericht zu entziehen. Vielleicht richtete sich die erzbischöfliche Verfügung geradezu gegen § 6 der Statuten: Quicumque civium agros, areas vel qualescunque redditus infra villicationem (sic!) hanc comparaverit et in possessionem missus fuerit, nullus ipsum pro possessione tali ad alterius judicis presenciam trahat, sed in facie villici Casliensis sibi satisfieri postulabit proponere nolens. — Das ist’s ja worauf es kommt. Nur der Villicus sollte zuständig sein! — Hieraus erklärt sich auch die Eile, die die Bürger von Cassel hatten, ihre Privilegien sich von dem Vater Heinrichs des Kindes bei dessen Anwesenheit in Hessen (1247 Mai 17.) bestätigen zu lassen. S. d. Urk. in Kuchenbeckers Anal. Hass. IV, 266. Für eine Wiederherstellung der Cent Kirchditmold dagegen, wie Ilgen u. Vogel (S. 249) wollen, gewährt die Urkunde gar keinen Anhalt. Dieser Cent standen die Grafen von Schauenburg vor (Landau, Ritterburgen II, 265 ff.), und die Brüder von Wolfershausen erhielten ausdrücklich nur jurisdictionem super villam Dyetmelle und die Villa Dyetmelle hiess um deswillen Oberstes Gericht, weil solches gleichzeitig hier gehegt wurde, und weil das Gerichtsdorf vom ändern Dyetmelle, dem heute sog. Rothenditmold unterschieden werden sollte. Welche Centen der Landgraf denen von Wolfershausen entrissen hatte, geht aus der Urkunde nicht hervor.

 

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