..

122

Anmerkungen zur Geschichte von Gudensberg.

_______

1) Wenck, Hess. Landesgeschichte UB. II Nr. 296, S. 295.

2) Schröder, Deutsche Rechtsgeschichte 2, S. 120, 169 f.

3) Tacitus, Annalen I, cap. 56: Caesar incenso Mattio … aperta populatus vertit ad Rhenum. Die Bedeutung des Ausdruckes „aperta“ hat mancherlei Meinungsverschiedenheiten hervorgerufen. Dass darunter nicht das offene Gelände i. a. sondern unbefestigte Orte zu verstehen sind, scheint mir um so zweifelloser, als der Einfall (nach cap. 55) zu Anfang des Frühjahres geschah. Von einer Vernichtung der Ernte konnte also keine Rede sein.

4) W. Braune in den Indogerm. Forschungen, Bd. IV, S. 348 f. übersieht, dass das in der alten Namensform *Mezzaha (im 11. Jahrh. Mezehe) enthaltene aha in der Form Mattium doch auch nicht steckt. Es scheint mir aller Entwickelung zu widerstreiten, dass man einen Ort, der ursprünglich etwa Metz hiess, auf einmal Metzwasser genannt haben sollte.

5) Dies ist das sog. Breviarium Sancti Lulli, abgedr. in Wenck’s Hess. Landesgeschichte UB. II, S. 15 ff.

6) Wenigstens nicht so verschieden, dass ein Römerohr sich nicht hätte täuschen können. Solange Schreibungen wie L u p i a (Strabo, Vellejus Paterculus u. a.), Britania (Tacitus), Matius (Sueton) neben Luppia (Tacitus), Brittania (Strabo), Mattius (malum Mattianum bei Macrobius z. B.) herlaufen, kann das tt in Mattium nicht sehr in die Wagschale fallen. Setzen wir also die Form Matjum, und nehmen wir an, dass Tacitus germ. th (d. h. die Tenuis mit nachstürzendem Hauch) durch tj habe wiedergeben wollen, so erhalten wir den Namen in einer Gestalt, die von der germanischen math(a)num nicht so gar verschieden ist. Sollte aber, was Streitberg Jndogerm. Forschungen V, 87 f. vermutet, der Name keltischen Ursprungs und an den Stamm mati ‘gut anzuknüpfen sein, so wäre immerhin spätere Analogiebildung mit Anlehnung an germ. *madal nicht ausgeschlossen. Die Umformung des keltischen Matium in germ. Mathanon hätte sich dann zwischen dem I. und IX. Jahrhh. n. Chr. unter dem Einfluss der Gerichtsversammlungen vollzogen. Wie got. sitls, ahd. sëzzal auf Wz. sed, so würde jenes got. maÞl auf Wz. mat zurückgehen, die in gr. μετά, zend. mat., hd. mit enthalten ist (Kluge, Etym. Wb. unter mit). Die Bildung auf —an statt —al erklärt sich wie wurzen (bair.) neben wurzel, samanon neben sammeln, cumin neben Kümmel u. s. f. Wenn auch das Wort madal selbst nicht erhalten ist, so haben wir doch einen Madalperg = Malberg (Förstemann, Altd. Namenbuch II, 1072). Schröder, DRG2, S. 39 u. Anm. 5.

 

..