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und Stadt kam aber erst 1617 unter Landgraf Moritz durch Kauf an Hessen, so dass erst von da an der ganze Besitz wirklich in einer Hand vereinigt war.

An den Vortrag schloss sich eine eingehende Besichtigung der Burg an. Ein Besuch der südwestlich von Helmarshausen liegenden Höhe, auf der einst eine Burg (s. o. S. 29) und die Helmarshäuser Neustadt, Alt-Cöln gelegen hat — von der gerade in der Zeit kurz vor dem Ausflug bei Planirungsarbeiten wieder Mauern zu Tage gekommen waren, musste wegen Mangel an Zeit aufgegeben werden. Die Abendstunden bis zum Abgang des Zuges wurden in Carlshafen zugebracht.

3. Monatsversammlung am 25. October 1897.

Der Herr Vorsitzende gab zunächst einen Ueberblick über die Thätigkeit des Vereins in den Sommermonaten, und gedachte insbesondere des glänzenden Verlaufs der Jahresversammlung zu Gudensberg.

Herr Dr. Schwarzkopf zeigte alsdann ein Bild vor, welches den Dichter Seume darstellt, wie er in Ketten gefesselt wegen eines wiederholten Fluchtversuches aus preussischer Gefangenschaft in Emden zu der Strafe des Spiessruthenlaufens antritt. Es wurde dabei Veranlassung genommen, die übertriebenen und entstellten Nachrichten, die sich an die Werbung des Dichters für die hessischen Dienste angeknüpft haben, auf ihr richtiges Maass zurückzuführen *). Herr Dr. Schwarzkopf zeigte fernerhin eine von Herrn Photographen Machmar gefertigte Photographie, darstellend den Brink mit dem alten Brunnen, nach einem 1836 gemalten Bilde des Malers Richter, des sog. »Rothen Richter.« — Weiter berichtete Herr Dr. Schwarzkopf von einem auf dem Terrain der Bodenheim’schen Fassfabrik gemachten Funde von Kugeln, Gewehrtheilen u. s. w., wobei er feststellte, dass gerade auf der Fundstelle die Reissberger Schanze sich befunden habe und (mit Hülfe von Brunners Schrift „Cassel im 7jährigen Kriege“) nachwies, dass jene Stücke in Ver-

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*) S. jetzt auch Planer und Reissmann, Johann Gottfried Seume … Leipzig (Göschen.) 1898. S. 24—45 u. S. 46—64

 

 

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