..

92

[Kolonnen] lonnen zum Angriff bestimmt. I. Kolonne Oberst von Stein, erstes Bataillon des Regiments von Kospoth, die Darmstädter Cheveauxlegers. Sie sollen den Main überschreiten und vor Sachsenhausen eintreffen. II. Kolonne: 150 Mann des 2 Bataillons von Kospoth; sie sollen den Main herunterfahren und am Metzgerthore landen. III. Kolonne: General von Hanstein, l Offizier mit 50 Husaren, das Bataillon Lenz, das Grenadierbataillon Eschwege, Wagen und Brückengeräth, dann zweites Bataillon Garde, erstes Bataillon des Leibregiments, zweites Bataillon des Leibregiments, die Bataillonsgeschütze, die hessischen Husaren und die Preussische Dragoner-Schwadron Kleist; diese Kolonne hat um 6 Uhr bei Seckbach zum Abmarsch nach Bornheim bereit zu stehen. IV. Kolonne unter General von Wurmb: l Offizier, 20 Mann Garde du Corps, die Jäger, Grenadier-Bataillon Philippsthal, Brückengeräthe, 2 Mörser, 4 Haubitzen preussischer Artillerie, das zweite Bataillon Garde-Grenadiere, l Bataillon Garde, hessische Bataillonsgeschütze, l schwere preussische Fussbatterie, Garde du Corps, Regiment Carabiniers; sie haben um 6 Uhr an der Friedberger Warte zu stehen. — Der günstigste Augenblick eines überraschenden Angriffs wurde verfehlt, da der König statt um 7 Uhr erst nach 8 Uhr eintraf. Der Braunschweigor Herzog wollte selbst jetzt noch wieder hindernd eingreifen, aber es wurde doch endlich gegen 8½ Uhr der 3. und 4. Kolonne der Befehl zum Vorrücken gegeben. Nochmals wollte der Braunschweiger Herzog halten lassen und ändern. Bekannt sind die jetzt kommenden Ereignisse. Die erste Kolonne erlitt harte Verluste vor dem inzwischen zugezogenen Friedberger Thore; namentlich wurde das Grenadierbataillon Philippsthal mitgenommen. Aber es gelang auch der preussischen Artillerie nicht, das Thor zu sprengen, wohingegen ihre Salven in der Stadt selbst gute Wirkung thaten. Umsichtiger und gedeckt war die 3. Kolonne gegen das Allerheiligenthor vorgegangen. Van Helden hatte sich beim Anmarsch des Feindes zunächst nach dem Friedberger Thore begeben und wollte unterhandeln; er wurde jedoch hierin von den Seinen gehindert. Hier riss ein Theil der Thorbesatzung aus.

In der Stadt wuchs die Bewegung der Bürger inzwischen immer mehr an; und als van Helden Ersatztruppen von der Zeil her holte, wo die einschlagenden preussischen Bomben die Verwirrung und Erregung noch mehrten, da griffen die Frankfurter Volkshaufen, meist Handwerksgesellen, ein, warfen sich den von der Zeil herbeieilenden Hilfstruppen entgegen und stürzten sich auch, als gegen 9½ Uhr hier die Zugbrücke durch die hessischen Bataillonsgeschütze herabgeschossen war, auf die Thorwachen, und nun drangen auch von aussen die Hessen, das Bataillon Garde voran, mit dem Rufe: Tod dem Custinus, in die Stadt ein. Als die Kunde von der Erstürmung des Friedberger Thores an das Allerheiligen Thor gelangte, griff auch hier das Volk, die Handwerksgesellen voran, ein, und so konnte nun auch die dritte Kolonne unter Lenz mit stürmender Hand einrücken. In der Stadt entbrannte der Kampf namentlich auf dem Walle zwischen dem Friedberger, Eschenheimer und Allerheiligen Thore. Auch die Husaren, welche bald bis zum Bockenheimer Thor eindrangen,

 

..

 
 
vorherige Seite  -  zurück  -  nächste Seite