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führte, wo sich dieselbe an dasjenige Stück der Taunuslinie anschloss, welches durch mannigfache Anzeichen verrät, dass es älter als der Wetterauische Grenzwall ist, der, wie ich schon damals im Gegensatz zu Felix Dahn und anderen Forschern betont habe, zweifellos zu den allerjüngsten Abschnitten des Limes gehört. Es würde zu weit führen, wollte ich hier auseinander setzen, welche lokalen Beobachtungen diese Ueberzeugung zuerst in mir geweckt haben. Das aber leuchtet ein, dass ich mich in derselben mächtig bestärkt fühlen musste, als die massgebendsten Forscher ihre Stimme für die Priorität der Mümmlingslinie gegenüber dem Pfahlgraben erhoben. War es wirklich wahr, dass die Römer zunächst eine durch natürliche Verhältnisse bedingte, rein militärische Grenzlinie besetzten und für dieselbe den Neckar, den Kamm des Odenwalds und den Main wählten, so blieb es ganz unerfindlich, weshalb sie den letztgenannten Strom eher verlassen haben sollten, als an der Stelle, wo er aufhört, natürliche Grenze zu sein und zum Verbindungsmittel der Grenze mit dem Hinterland wird, d. h. bei Hanau-Kesselstadt. Von dort musste eine auf dem angedeuteten System beruhende Grenzlinie auf dem kürzesten Wege den Anschluss an den nächsten natürlichen Abschnitt, den Taunus, suchen.

Dass diese an sich, wie man denken sollte, so nahe liegende Ansicht nicht längst die allgemeine ist, und dass inbesondere Mommsen und Kallee nicht die notwendige Konsequenz ihrer Auffassung der Mümmlingslinie gezogen haben, das erklärt sich daraus, dass, nachdem es nicht geringe Mühe gekostet hatte, die angeblichen Römerwälle Steiner’s, Arnd’s und anderer älterer Forscher am Main und an der Kinzig zu beseitigen und für Aufsuchung der wirklichen Grenze tabula rasa zu machen, man sich scheute, aufs neue rückwärtige Linien zu konstatieren, ohne sie durch thatsächliche Funde zu beweisen. Auch ich hütete mich, die angenommene Grenze in die wissenschaftliche Litteratur einzuführen, ehe ich in einer nordwestlich verlaufenden Strasse und vor allem in einem am Mainknie gelegenen Kastelle Beweise für meine Ansicht vorführen konnte.