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Mainz, Darmstadt und Worms verbracht worden sind. Ich freue mich, bei dieser Gelegenheit konstatieren zu können, dass die preussischen Baubeamten, insbesondere auch Herr Baurat Eckhard von Frankfurt und Herr Bauaufseher Blumentritt, sich bei den Krotzenburger Arbeiten und ebenso bei der Auffindung der Hanauer Brücke in jeder Hinsicht entgegenkommend gezeigt haben.

Noch trauriger als mit der Erforschung der eigentlichen Grenze sah es bis vor 10 Jahren in dem ehemals römischen Teil unserer Heimat in Beziehung auf die Besiedelung des Hinterlandes und die Verkehrsmittel in demselben aus. Während die archäologischen Karten in den Taunusgegenden und bei Friedberg ein ganzes System von Römerstrassen mit an ihnen liegenden Niederlassungen erkennen liessen, sah der Kreis Hanau, nachdem Duncker die von Arnd und Steiner angenommenen Römerschanzen beseitigt hatte, so öde und leer aus, wie etwa das südliche Westfalen und Waldeck bis vor kurzem auf einer Eisenbahnkarte. Die einzelnen Fundstellen in Zusammenhang zu bringen war kaum versucht worden. Wo es geschehen war, da war man fast überall von der Voraussetzung ausgegangen, dass alle diese Fundstätten in unmittelbare Beziehung zum Grenzwalle selbst zu bringen seien, als ob dieser Selbstzweck gewesen wäre und nicht vielmehr die Bestimmung gehabt hätte, das okkupierte und besiedelte Land hinter ihm zu schützen. Wir wissen jetzt, dass auch dieses entlegenste Stück des Dekumatenlandes von einer ziemlich dichten gallo-romanischen Bevölkerung bewohnt wurde, dass auch hier sich Landgüter eingewanderter Romanen befanden, die mit einem gewissen Komfort ausgestattet und durch bequeme Wege mit einander und mit den rückwärts gelegenen Hauptstätten römischer Kultur, besonders mit Mainz verbunden waren. Abgesehen von den bereits früher bekannten Fundstätten sind Spuren ländlicher Ansiedelungen gefunden: bei Bruchköbel, bei Dörnigheim und bei Hochstadt, ferner nordwestlich von Bischofsheim und nördlich und südlich von Bergen. Gräber wurden aufgedeckt am Hanauer Exerzierplatz, im Walde südwestlich von Mittelbuchen und dicht bei diesem Dorfe selbst; ferner in unmittel- [unmittelbarer]

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