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XLVII

Heftigkeit erörterten Streitfrage, ob der Grenzwall nur Signallinie, bezw. Zollgrenze oder ob er eine wirkliche Grenzbefestigung gewesen sei, und welche in dieser Bedeutung umsomehr anerkannt worden sind, da diesem Ziel der Untersuchung sich besonders Herr Oberstlieutenant Dahm gewidmet hatte, welchem daher auch seine wissenschaftliche Bearbeitung zufiel. Aus der Anlage der Thürme, deren 6 auf der 8 km. langen Strecke nachgewiesen und in ihren Fundamenten noch aufgegraben werden konnten, und der Existenz einer dieselben hinter dem Grenzwall in 40 m. Abstand verbindenden Militärstrasse, ferner aus dem Umstande, dass der Wall, wo er von den Sümpfen unterbrochen war, in Seitenwangen bis zu jener Strasse geführt ist, die ihrerseits als palissadierter Knüppeldamm die Sümpfe überschritt, sowie endlich aus der Beschaffenheit des vor dem Wall befindlichen Grabens schloss Oberstlieutenant Dahm, dass der Pfahlgraben nicht, wie v. Cohausen u. a. meinten, nur eine für den Frieden bestimmte Grenzsperre war, sondern „dass er auch für den grossen Krieg eine permanente, fortifikatorisch gesicherte Vorpostenstellung bildete, während die Hauptkastelle ausserdem die strategische Bedeutung von Grenzfestungen hatten“.

Ausser den 3 grossen Kastellen Grosskrotzenburg, Rückingen und Marköbel lag auf unserer Strecke nahe dem Neuwirthshaus, fast in der Mitte zwischen Grosskrotzenburg und Rückingen, noch eine kleinere, nicht mit massiven Mauern, sondern nur mit Erdwällen und doppelten Gräben versehene Befestigung, deren Durchgrabung insofern ein schönes Resultat ergab, als es uns gelang, die für die Unterkunft der Truppen bestimmten Räume noch festzustellen und daraus die Maximalzahl der letzteren auf 80 zu bestimmen. Ob diese Schanze zu einem alten Verkehrswege in Beziehung zu bringen ist, der hier in der Richtung der noch heute erkennbaren „Birkenhainer“ oder „Waldstrasse“ ins Germanenland führte, bleibt zweifelhaft.

Ausserdem fanden wir noch an einer anderen Stelle unseres Abschnitts, im Forstdistrikt „Krummer Tannenschlag“ eine Unterbrechung des Walles, die zweifellos aus römischer Zeit herrührte, wie wir bei

 

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