..

XLV

Garnison zu einer besonders lebhaften Thätigkeit auf diesem Gebiete veranlasst.

Das wichtigste Ergebniss der Ausgrabungen war und blieb aber der Nachweis des Kastells selbst, womit zugleich einer der durchschlagendsten Beweise für die Richtigkeit der zuletzt von Duncker in seinen »Beiträgen zur Geschichte und Erforschug [Erforschung] des Pfahlgrabens« mit grosser Entschiedenheit vertretenen Ansicht über den Verlauf des Wetterauischen Limes im allgemeinen erbracht war. Gleichzeitig hatten aber unsere wiederholten Begehungen des im Regierungsbezirk Kassel verlaufenden Abschnitts des letzteren die von allen bisherigen Annahmen, auch Dunckers, abweichende Thatsache festgestellt, dass der Pfahlgraben nicht nur vom Main bis zur Kinzig, sondern auch nördlich von diesem Fluss bis zur preussisch-hessischen Landesgrenze bei Marköbel in einer schnurgeraden südnördlichen Richtung verläuft, die nur vor dem später nachgewiesenen Rückinger Kastell an der Kinzig eine kaum merkbare Knickung zeigt. Ich habe diese Thatsache bei der im Jahre 1881 in Gemeinschaft mit Oberst v. Cohausen und meinem Freunde Architekt v. Rössler vorgenommenen Begehung des Wetterauischen Limes energisch geltend gemacht, anfangs gegen den Widerspruch des erstgenannten Forschers, der, durch seine Beobachtungen am Taunus verleitet, mit einem Vorurteil gegen die gerade Linie die Untersuchung begann. Dass er für unser Forschungsgebiet sich überzeugen liess, hat ihn vor der Erfahrung bewahrt, die er weiter nördlich auf hessischem Terrain machen musste. Dort hat F. Kofler die Angaben von Cohausens einer gründlichen Revision unterzogen und in vielen Punkten berichtigt. Wo er zu einer von ihm abweichenden Ansicht gelangt, da geschieht dies überall, ohne dass Kofler von dieser Voraussetzung ausgegangen wäre, zu gunsten der Geradlinigkeit der einzelnen Wallabschnitte, die aber sämtlich erheblich kürzer sind als das östlich von Hanau vorüberziehende Stück, an welchem daher auch jene charakteristische Eigentümlichkeit des Wetterauischen Pfahlgrabens zuerst und am klarsten erkannt werden konnte.

Aber auch in anderer Hinsicht ist dieser Abschnitt von einer weit über das lokalhistorische Interesse hinaus

 

..