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        II. Die zweite ist ein übersilberter Messing-Jeton zu Ehren Ludwigs XIV, aus der Fabrik des bekannten „Rechenpfennigmachers“ Conrad Laufer, welcher 1676 zu Nürnberg lebte. (Vergl. Schlyckeysen, Erklärungen etc. Berlin 1855, S. 77 ). – Av. Brustbild. Umschrift LVD. XIIII. D. G.) FR. ET NAV. REX. – Rev. Eine auf einem Stuhl sitzende weibliche Figur, eine Königskrone auf ihren Schooß niederlegend. Zu den Seiten, am Fußboden RE - PF. (Rechenpfennig ). Im Abschnitt C L. (Conrad Laufer ). Umschrift LE. REPOS. SVIT. LA. VICTOIRE. Größe die eine Hellers.

       III. Die dritte ist einer von den bekannten Händelshellern, welche im Anfange des 13. Jahrhunderts, wahrscheinlich auch schon viel früher, zuerst in Schwäbisch-Halle und später auch in verschiedenen anderen deutschen Städten (Augsburg, Nürnberg, Ulm etc.) geprägt wurden und bis in das 16. Jahrhundert in Gebrauch blieben. Av. In einem auf die Spitze gestellten ausgebogenen Viereck ein Kreuz mit Doppelspitzen; in jedem Winkel des Vierecks (nicht des Kreuzes) ein dicker Punkt. – Rev. Eine Hand. In der Umschriftlinie einige durch Ringe getrennte Mönchsschrift-Buchstaben, von denen leider nur noch vier zu erkennen sind R o R o A o N....o. Gewöhnlich sind diese Pfennige oder Heller ohne alle Schrift und gehört der vorliegende daher zu den seltneren und auch wohl zu den älteren.

      IV. Die bei Weitem seltenste und interessanteste ist aber enddie vierte. Av. In einem Perlringe ein Kreuz, welches in drei Winkeln einen dicken Punkt, in dem vierten aber eine schneckenförmige Verzierung hat – fast wie ein Ammonshorn. Von der Umschrift außerhalb des Perlringes sind leider nur noch geringe Spuren sichtbar. – Rev. In einem Perlringe ein Haus (Tempel) mit Giebel; in der Mitte der quadratischen Vorderwand ein dicker Punkt; unten ein Balkenstrich, gleich einer Tempelstufe. Auch hier ist von der Umschrift nur eine einzige undeutliche Spur übrig geblieben. – Das Gepräge ist sonst beiderseitig auffallend gut erhalten und das Silber von seltener Feinheit. Die Größe ist 10 des Maderschen Münzmessers, welcher auch in meinem Münzwerke adoptirt wurde.

Ohne vollständiger erhaltene Exemplare würden wir diese Münze nicht zu bestimmen vermögen, allein wir kennen solche aus dem berühmten Funde zu Egersund in Norwegen, welcher

 

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