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breit und 1 ½´ hoch) umstellt, andere waren ohne diese Einfassung. Es mochten im Ganzen 15 bis 20 Gräber sein, in zwei Reihen vertheilt, und in gerader Linie lahnaufwärts ziehend. Die bevorstehende Abräumung des Pfarrergartens läßt noch weitere Funde gewärtigen. – Außer einer ziemlichen Anzahl Notizen für die antiquarische Topographie von Ems hatte der Vereinssecretär Gelegenheit, eine in Bruchstücken zum Vorschein gekommene römische Votiv–Tafel (aus dem Hofe des Schmieds Hinterweller) zu erwerben, die von einem Veteranen zur Zeit des Kaisers Antonin. Caracalla errichtet worden war. Leider fehlt etwas mehr als die Hälfte und bleibt daher ihr näherer Inhalt, wenn nicht noch ergänzende Theile gefunden werden sollten, vorläufig unverständlich. – Auch über den Zug des römischen Pfahlgrabens im Gebiete des Wintersbergs auf dem linken Lahnufer wurden Besichtigungen vorgenommen, die hinter einer prominirenden Felskuppe am Rande des Wintersberger Plateaus, im Dickicht versteckt, den schönen Fund eines vierseitigen römischen Wachtthürmchens ergab, dessen Mauerfundamente noch stellenweise 2 ½´ hoch und 9´ lang (im Innern) sich erwiesen; ein Theil des Gemäuers war entweder nicht mehr vorhanden, oder konnte doch durch die vorläufige Untersuchungen noch nicht wieder nachgewiesen werden und bleibt dies daher näherer Aufklärung in günstigerer Jahreszeit vorbehalten. Die Hauptsache, daß auf diesem strategisch wichtigen Punkte, der die ganze Gegend beherrscht und der Fortsetzung des Pfahlgrabens jenseits der Lahn in der von Kemmenau nach Ems herabziehenden Thaleinsenkung gerade gegenüber liegt, in einer von der Natur auf drei Seiten fast unzugänglich gemachten Position, eine römische Warte im Zuge der Schanzenlinie errichtet war und daß daher die weitere, sehr verwischte und wegen dichter Bewaldung nur schwer auffindbare Fortsetzung des Pfahlgrabens nach Süden weder hüben nach der Wißbach, noch drüben nach der Wintersbach zu, sondern mitten auf der Kammhöhe des Gebirges gesucht werden müsse, ist damit außer Zweifel gestellt. Nähere Ermittlungen über diesen Theil der Linie, soweit sie die Gemarkungen von Becheln und Schweighausen durchzieht, verdanken wir der Aufmerksamkeit unseres correspondirenden Mitglieds, des Herrn Lehrer Dönges in Becheln, von dem wir noch genauere Lokaluntersuchungen und eine Kartirung des dortigen Grabenzugs zu gewärtigen haben. – Eine von Ems aus unternommene Excursion nach Boppard und Coblenz war

 

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