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III. Der Verein für das Herzogthum Nassau.

A. Zusammenkünfte etc.

In den letzten Monaten des abgelaufenen Jahres war ein großer Theil der Thätigkeit des Vorstands auf die Herstellung des bereits oben Seite 157 u. 158 erwähnten Promenadenwegs von der Burgruine Sonnenberg nach dem Römerkastell bei Rambach gerichtet. Unter der Leitung des Herrn Geometer Jost wurde dieser Weg eine halbe Wegstunde lang, durch das angenehme Wiesenthal bis zum Fuße des Rambacher Kapellenhügels hingeführt und in sanftem Ansteigen bis zu der unteren Spitze des Hügels fortgesetzt, wo man in ein vierseitiges thurmartig vorspringendes Gemach des Kastells eintritt. Die an dieser Stelle erst begonnene Aufgrabung wurde durch die strenge Witterung unterbrochen; mit dem Frühjahre gedenken wir dieselbe fortzusetzen und das ganze Kastell, zunächst bis zum Rambacher Kirchhof, bloß zu legen. Das Publikum aber wird, so dürfen wir hoffen, im nächsten Frühjahr einen angenehmen Spazierweg vorfinden, der durch seinen historisch denkwürdigen Ausgangs- und Zielpunkt zugleich für die Interessen unseres Vereins von Bedeutung ist. Ueber die antiquarische Wichtigkeit der Umgebungen von Rambach, wo erst neuerdings im Walde eine Römerschanze (Burggraben) näher untersucht und die Spur einiger gepflasterten Wege gefunden worden ist, wird nach vorausgegangener näherer Untersuchung eine besondere Publication vorbereitet.

Auf die Anzeige, daß bei der Fortsetzung des Eisenbahnbaues bei Ems wichtige alterthümliche Funde gemacht worden seien, begab sich der Vereinssecretär am 18. Octbr. an Ort und Stelle und seine mehrere Tage fortgesetzten Untersuchungen ergaben eine interessante Ausbeute. Zwar waren die römischen Gräber, deren eine ganze Reihe hinter dem Pfarrgarten am Spieß gefunden worden war, bereits im August zum Behuf der Dammauffüllungs-Arbeiten zerstört worden; doch war es der Sorgfalt und Aufmerksamkeit des Herrn Hausverwalters Haßlacher, unseres Mitglieds, gelungen, wenigstens einzelne der erheblichsten Fundstücke zu erhalten und aufzubewahren, die derselbe dann unserm Museum zu überlassen die Güte hatte. Die meisten dieser Gräber enthielten die gewöhnlichen Geschirre: Krüge, Teller, Becher, einzelne Lämpchen; manche waren mit Platten von ordinärem Grauwackeschiefer (etwas 2´ lang, 1½´

 

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