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Verona heraus, hernach wurde diese Schrift noch mehrmals gedruckt, alle Ausgaben sind jedoch selten. Die von Venturi - Rödlich 9) gegebene Abbildung Fig. 6. ist in der Frankfurter Handschrift enthalten, sowie die gegebene Beschreibung eines Wurfkessels, welcher aus zwei Cylindern von gleichem Durchmesser im rechten Winkel zusammengefügt, besteht und der auch in dem deutschen Vegetius, sowie bei Schlipper 10) abgebildet ist. Nach Jagemann 11) soll Valturius lib. X bei letzterer Wurfmaschine schreiben : Inventum est quodque machinae hujusce tuum, Sigismunde Pandulphe qua pilae aeneae tormentarii pulveris plenae cum fungi aridi fomite urentis emittuntur. Da nun Pandulph 1468 starb, so müßte, wenn die Angabe der Erfindung wahr wäre, welches ich jedoch bezweifle, das Zeitalter, in welchem das deutsche Rüst- und Feuerbuch geschrieben, hiernach zu ermitteln sein.

Valturius schickte sein Werk de re militari dem Sultan Muhamed II., nebst einem Brief, wie Baluzius unter seinen Anekdoten berichtet 12). Wenn man nun liest 13), daß die Sammlung asiatischer Handschriften zu Petersburg dem kaiserl. russ. Gesandten in Konstantinopel von Butenieff, im Jahr 1834 eine Handschrift verdanke, unter dem Titel: „Buch des verborgenen Geheimnisses und Sammler verschiedener Kenntnisse“, welches vom Jahr 879 d. H. (1473) herrühre und mit vielen Abbildungen von Kriegsmaschinen versehen, für einen bisher unbekannten Emir, Mirbasch Schilichdar gefertigt worden, so ist zu bemerken, daß Valturius sein Werk durch den Veronesischen Maler Matteo Pasto dem Sultan überreichen ließ, und von demselben, der türkischen Sprache kundig, auch übersetzt und mit Abbildungen versehen worden sein kann. Diese nunmehrige Petersburger Handschrift gehörte früher dem Grafen Rzemuski, der wegen derselben in einem Schreiben an v. Hammer in den Fundgruben 14) referirte. Die Handschrift, in welcher unter andere von Feuerwerkern, vom griechischen Feuer und dem Schießpulver gehandelt wird, soll mannichfaltiges

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9) Von dem Ursprung und den ersten Fortschritten des heutigen Geschützwesen durch den Ritter Venturi, übersetzt e. s. w. von Rödlich, Berlin 1822.

10) Schlieper Elementar-Taktik u. s. w. Neisse 1834 Taf. I. Fig. 13.

11) Jagemann Geschichte der freien Künste und Wissenschaften in Italien III. Band 3 Theil. Leipzig 1781 S. 320

12) Vol. III. p. 113 Edit. Lucens.

13) Frankfurter Postzeitung vom 28. Jenner 1835 Nr. 28 der Beilage.

14) Hammer Fundgruben des Orients I. 1809 S. 248.

 

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