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angebracht, daß die untern Theile ihrer Körper vom Unterleibe an mit dem untern Theile der Säule selbst fehlen, offenbar also mit diesem Theile abgeschlagen wurden. Deutlich erkennbar ist vor allem der vielverehrte, in diesem Viergöttersystem häufig erscheinende Mercurius mit Caduceus in der Linken und Geldbörse in der gestreckten Rechten. Ebenso bestimmt läßt sich Minerva erkennen, die mit der erhobenen Rechten den Speer hält, während die Linke, am Körper anliegend, ohne Zweifel den am Knie stehenden Schild hielt, der jetzt weggebrochen ist. Minder entschieden treten die beiden andern Göttergestalten hervor. Zuerst neben Minerva eine Gestalt, welche in der Linken eine zweigartige Ruthe hält, die etwas weit über den Oberarm nach links hinaus sich streckt: Hercules mit der Keule, zuletzt endlich Fortuna mit dem Füllhorn. Mit Bezug auf die Zeitschrift des Mainzer Vereins I, S. 489 ff. bleibt eine nähere Besprechung vorbehalten.

2. Ueber 2 Darstellungen der bekannten besonders am Unterrhein, den Niedrlanden und England, weniger am Ober- und Mittelrhein vorkommenden Muttergöttinnen, Matronae, Matres. Die eine befindet sich in der Sammlung des Hrn. Dr. Römer-Büchner und ist ein Gegenstück zu der in dem Funde von Uelmen in Rheinpreußen aufgefundenen büstenförmigen Darstellung einer Mater, die sich in den Bonner Jahrb. XVIII. Tafel IV. Fig. 6 abgebildet findet. Man kennt bis jetzt nur diese beiden Darstellungen als die einzigen in der Gestalt von kleinen Büsten. Zwar fehlt bei der Römer’schen das kleine Postament; aber die ganze Gestaltung beweiset sein ehemaliges Vorhandensein, wie denn auch die geschlossenen, breitgewölbten Augen, der breitgezogene Mund und die gedrückte Nase bei beiden Darstellungen dieselben strengen Gesichtszüge einer Matrone andeuten. - Ein zweites Kopfbruchstück einer Matrona wurde in diesem Frühjahr auf der Saalburg gefunden und befindet sich im Schlosse zu Homburg. Es hat im Ganzen denselben Typus und insbesondere tritt der bekannte wulstartige Kopfputz deutlich über den Haaren hervor.

3. Ueber ein Fragment einer Mamortafel von der via Appia aus dem Besitze des Herrn Ludwig Brentano dahier. Das Fragment ist das untere Endstück der Tafel eines ge-[meinsamen]

 

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