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Hiernächst berichtete Herr Dr. Häberlin über verschiedene in der Nähe der Stadt kürzlich aufgefundene germanische und keltische Grabalterthümer, unter denen besonders eine eigroße Perle aus Chalcedon sich auszeichnet.

Herr Reiffenstein sprach über eine chronologische Sammlung der ältesten Sculpturen in hiesiger Stadt bis zur Entstehung des Spitzbogens.

Herr Dr. Römer-Büchner gab einen Bericht über die Vergleichung der verschiedenen Bilder des 1390 bei Cronenberg vorgefallenen Treffens, welche kürzlich hier in Gegenwart mehrerer Vereinsmitglieder stattgefunden hatte. Der thätige Sekretär des Nassauer Vereins, Herr Prorector Roßel, hatte das von diesem Vereine restaurirte Bild, welches sich in dem Cronenberger Schloß befindet, hierher gebracht und wurde es mit den beiden hier auf der Stadt-Bibliothek und in der Römer’schen Sammlung (vgl. period. Blätter 1853, Nro. 3) befindlichen Bildern genau verglichen. Es fand sich, daß alle 3 Bilder die gleiche Composition haben und daher eins von dem andern copirt sein muß. Das auf der Stadtbibliothek befindliche Bild wurde für das neueste und schlechteste, das in der Römer'schen Sammlung für das besterhaltene und vorzüglichste erkannt: das zu Cronenberg ist so sehr verdorben, daß man nicht entscheiden konnte, ob es das älteste sei.

Mit der Prüfung und Genehmigung der von Herrn Dr. Häberlin gestellten Rechnung wurde sodann die Sitzung geschlossen.

 

3. Des Vereins zu Mainz.

Sitzung am 12. April. Vortrag des Herrn Architekten Heim: „Ueber die frühere stehende Rheinbrücke zwischen Mainz und Kastel“ mit Hinweisung auf den jetzigen Zustand ihrer noch vorhandenen Pfeilerreste unter Vorlage von Grundriß und Querprofil des gegenwärtigen Rheinbettes und der darin vorgefundenen Brückenpfeiler. Gleichzeitig lagen noch eine Anzahl Alterthümer den Mitgliedern zu Beschauung vor, welche von den Herren Roos und Dr. Wittmann dem Vereine übergeben worden waren.

Sitzung am 17. Mai. Vortrag des Herrn Bezirks-[gerichtsraths]

 

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