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einer Beziehung die Kirche merkwürdig, - an wohlgewähltem Punkt erbaut, durch ihre Lage geschützt, hoch ummauert, der Thurm gegen die gewöhnliche Sitte auf der Ostseite (neben dem Chor), weil dies die Angriffsseite und höher gelegen. Innerhalb der Kirche, links vom Altar, im Chor, ist ein Bild über dem ehemaligen Heiligenschrein auffallend, ein Christuskopf, oder - wie man wohl sagen möchte - ein Pseudo-Christuskopf, fast an den vielbesprochenen Templer-Kopf erinnernd; hinter demselben ein Kreuz zwar, aber nicht das gewöhnliche, sondern ein umgekehrtes, an dem das eine Ende fehlt, gleichfalls erinnernd an das bekannte Templer-Emblem, das umgekehrt lateinische T ().

Sind etwa von Delkenheim Beziehungen zum Templer-Orden bekannt? Da und dort hatte er im Rheinland Besitzungen. Allzuwenig achtet man vielleicht der Erinnerungen an den, nach kurzem Glanz so räthselhaft untergegangenen Orden.

Was die feste Lage der Kirche betrifft, so erinnert dies an die macherlei Fehden, die zu Delkenheim und von da aus geführt wurden. Von den dortigen Dienstmannen der Eppsteiner weiß man, daß sie Ritterleben, gelegentlich Räuberleben liebten. Schon früher hatten die Herren des Orts, die Eppsteiner, ihn befestigt, als Kaiser Ludwig der Baier ihnen die Freiheit verlieh, aus Delkenheim eine Stadt zu machen und für dieselbe „Rechte und Freiheiten ertheilte, wie Frankfurt hat.“ Dasselbe hatte Kaiser Ludwig auch dem Gottfried von Eppstein für sein Städtlein Eppstein gewährt, - im selben Jahr, wo er Wiesbaden bedrohte und belagerte, aber ritterliche Vertheidiger fand. In dem damals geführten, großen deutschen Kriege standen die Eppsteiner auf Ludwigs Seite, während ihre nahen Nachbarn, die Grafen von Nassau, für seinen Gegner, den schönen und tapfern König Friedrich, fochten.

 

IV. Ein Monument im Kreuzgang des Mainzer Doms.

Ein für Kunst und Geschichte merkwürdiges, im Kreuzgang des Doms eingemauertes Denkmal soll der dabei befindlichen lateinischen Inschrift zufolge eine Aussöhnung des Mainzer Klerus mit der Bürgerschaft von Mainz darstellen. „Dies Stein-[denkmal]

 

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