14 Nachrufe das Grundstück Waldecker Straße 41 in Kassel- Harleshausen-West. In dem dort von den Eltern Henny und Hans Lasch errichteten, immer wieder modernisierten Haus wuchs Manfred Lasch zusammen mit den Brüdern Lothar und Herbert auf; hier lebte er während seiner Studienzeit 1954 bis 1967 in den Ferien, sofern er sich nicht irgendwo Geld verdiente. Das Haus war das Heim von Manfred Lasch von 1967 bis zum Tod am 28. Januar 2021 morgens, dem Tag, an dem er 86 Jahre alt wurde. Seine Jugendliebe Helga, die er 1967 heiratete, lebte mit Manfred Lasch bis zur Scheidung 1975 in diesem Haus. Manfred Lasch bestand 1955 zu Kassel an der Wirtschaftsoberschule das Abitur. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und Recht zunächst an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität zu Frankfurt am Main, dann bis 1967 an der Wirtschaftshochschule zu Mannheim. Das Examen als Diplomhandelslehrer bestand Manfred Lasch zu Mannheim 1960; 1961 „feierte“ er dort auch den Titel „Diplomkaufmann“. In Mannheim erwarb er den Dr. rer. pol. am 21. Februar 1967, Doktorvater Honorarprofessor für Wirtschaftsgeschichte Dr. Hektor Ammann. Die Doktorarbeit von Manfred Lasch unter dem Titel „Untersuchungen über Bevölkerung und Wirtschaft der Landgrafschaft Hessen-Kassel und der Stadt Kassel vom 30jährigen Krieg bis zum Tode Landgraf Karls 1730. Ein Beitrag zur Geschichte des Merkantilismus“ erschien im Umfang von 392 Seiten 1969 als Band 9 der VHG-Reihe „Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde“. Manfred Lasch war von 1967 bis 1975 als Prokurist der für das Rechnungswesen zuständige Angestellte der Firma Landwehr+Schultz GmbH Kassel, Frankfurter Straße 92. Durch Übernahme einer insolventen Firma in Calden entstand 1976 die Firma Landwehr+Schultz Trafo GmbH Calden, deren Mehrheitseigentümer Dr. Manfred Lasch seit 1979 ist. Fast bis zu seinem Tode war er der Geschäftsführer dieser Firma. Kurz nach der Wende 1989 gründete er ähnliche Firmen in den neuen Bundesländern. 2021 besteht die Firmengruppe zusätzlich aus den Firmen Landwehr+Schultz Elektronik GmbH, Landwehr+Schultz Verwaltungsgesellschaft GmbH und Landwehr+Schultz Elektro- und Montagebau GmbH. Die Geschäftsleitung hat heute seine langjährige Weggefährtin Brigitte Gerstenberg inne. Privat gehören Manfred Lasch außerdem mehrere Ferienhäuser in Dudenrode am Meißner. Am 1. November 1959 wurde cand. rer. pol. Manfred Lasch aus Kassel Mitglied des VHG. Seine eigenen historischen Studien seit etwa 1958 brachten ihn in engen Kontakt mit dem Verein für hessische Geschichte und Landeskunde, zuerst mit dem Leiter des Stadtarchivs Kassel Dr. Robert Friderici, dann mit dessen Nachfolger im Amt Wilhelm Niemeyer. Ersterer war bis 1955 der Vorsitzende VHG, bis 1958 der Schriftleiter der ZHG. Letzterer war von 1955 bis zu seinem Tod 1966 nebenberuflich Schriftführer im Hauptvorstand VHG, zugleich Herausgeber der ZHG seit 1959. 1967 sagte Manfred Lasch zu, auch weil der VHG den Druck seiner Dissertation finanziell fördern wollte, das durch den Rücktritt des bisherigen Schatzmeisters Konrad Degenhardt, Kassel, frei gewordene Amt zu übernehmen. Schatzmeister VHG war Manfred Lasch vom 21. September 1967 bis 19. März 2016. Im Amt unterstützte ihn seit 1969 fast ununterbrochen bis um 2005 sein Studienkollege Hans Ringelhann, Kassel. Der Verein für hessische Geschichte und Landeskunde durchlebte besonders von 1958 bis 1967 finanziell gesehen sehr schwierige Jahre. Trotz wiederholter Grundsatzbeschlüsse zahlte das Vereinsmitglied, wenn überhaupt, den Jahresbeitrag wie vor dem Zweiten
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