Gut zu Wissen 69 noch einmal betonte – immer als Historiker und zugleich auch als Didaktiker verstanden. Die Erforschung und die Vermittlung von Geschichte – in all ihren Facetten und auf allen Vermittlungsebenen von der Arbeit für Laien, über die Schuldidaktik bis zur Wissenschaft – stand immer im Zentrum seiner weitgespannten Interessen und seiner vielfältigen beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeit. Manfred Treml hat an der Universität München Geschichte, Germanistik und Sozialkunde für das Lehramt am Gymnasium studiert und nach dem Studienabschluss eine Dissertation zur bayerischen Pressepolitik im deutschen Vormärz (1976) verfasst. Nach der Tätigkeit als Lehrer an einem Münchner Gymnasium trat er eine Stelle als Studienleiter an der Studienstätte für Politik und Zeitgeschichte e.V. in München an. Weitere Stationen seiner wissenschaftlichen Laufbahn waren die Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen (1981) und das Haus der Bayerischen Geschichte (1985), wo er wichtige Landesausstellungen verantwortete. Von 2001 bis 2010 leitete Manfred Treml das Museumspädagogische Zentrum München (MPZ), 2001 war er zum Honorarprofessor für „Geschichte und ihre Vermittlung“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt berufen worden. Engagiert und hörbar hat sich Manfred Treml für die Geschichtsvereine und die Landesgeschichte stark gemacht und sich auch nicht gescheut, in seiner Rolle als Interessenvertreter seine Stimme zu erheben, wenn landeshistorische Lehrstühle oder Institute bedroht waren, was in seiner Amtszeit leider mehrfach der Fall war. Als Vorsitzender des Gesamtvereins hat er sich als Brückenbauer zwischen Vereinen und Verbänden zwischen Museen, Archiven, Bibliotheken und nicht zuletzt den Universitäten verstanden und in diesem Sinn gewirkt. Hierfür hat er Vertreterinnen und Vertreter aller für die Landesgeschichte relevanten Sparten und Institutionen in den Vorstand und Beirat des Gesamtvereins eingeladen und eingebunden. Dabei kamen ihm und dem Gesamtverein seine Erfahrungen aus der Tätigkeit in weiteren Verbänden und Institutionen zugute. Es seien hier nur der Verband bayerischer Geschichtsvereine e.V., der Freundeskreis Haus der Bayerischen Geschichte, der Beirat für das Haus der Bayerischen Geschichte und der erweiterte Vorstand des Verbandes der Historikerinnen und Historiker Deutschlands (seit 2003) genannt. Im Historikerverband galt die Arbeit Tremls dem Stellenwert der Landesgeschichte - der „Abend der Landesgeschichte“ auf den Historikertagen ist als ein neues, kommunikativ-geselliges Format das er dort einbrachte, ein Beispiel für die Sichtbarmachung der Landesgeschichte. Auch im Gesamtverein ist der heutige Stellenwert der „Tage der Landesgeschichte“ als renommierte Fachveranstaltung, die jährlich an wechselnden Orten Akteure aus Vereinen und Wissenschaft zusammenbringt und aktuelle Themen sowie Jubiläen und Gedenkdaten aufnimmt, ganz wesentlich auch sein Verdienst. Gleiches gilt für den „Preis für Landesgeschichte“, der seit dem Jahr 2008 im zweijährigen Rhythmus Prof. Dr. Manfred Treml (Bild: Beate Dorfey)
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