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Aus Stadt und Land
Die Philipp-Soldan-Ausstellung hatte
drei Standorte, an denen jeweils auch
Digital-Präsentationen über den Künstler
und seine Zeit informierten:
- Im Museum im Kloster Frankenberg, dem
ehemaligen Kloster Georgenberg, waren
einige nach Soldans Modeln gegossene
Platten und die 1529 individuell gestalteten
Balkenköpfe aus Eiche in der Liebfrauenkirche
zu sehen. Sie sind Werken eines
Bildhauers des 14. Jahrhunderts, Tyle von
Frankenberg, gegenübergestellt.
- Im Haus am Geismarer Tor mit seinem
spätmittelalterlichen Speicher stand das
Umfeld von Soldans Leben und Wirken im
Zentrum. Informiert wurde über die kulturelle
Blüte Frankenbergs und die aus der
Lateinschule des Rektors und Humanisten
Jakobus Horlaeus hervorgegangenen
Persönlichkeiten wie der Chronist Hessens
Wigand Gerstenberg.
- Das Rathaus von 1509 war und ist mit den
hölzernen Soldan-Skulpturen, den Huckepack-
Figuren, selbst ein historisches
Denkmal.
Unter Projektleitung von Dr. Birgit Kümmel,
Bad Arolsen, bestand das Kuratorenteam
aus Kirsten Hauer M. A., Christiane Kohl,
Friedhelm Krause M. A., Dr. Birgit Kümmel
und dem Museumsleiter des Frankenberger
Kreisheimatmuseum Heiner Wittekindt. Dem
Projektteam gehörten ferner an Klaus Brill,
Prof. Dr. Helmut Burger, Dr. Horst Hecker,
Dekanin Petra Hegmann, Hans Papenfuß,
Ruth Piro-Klein, Karl-Hermann Völker, Dr.
Hartmut Wecker. Anreger der Ausstellung
waren Klaus Brill und seine Frau Christiane
Kohl. Bei der Eröffnung der Ausstellung am
16. Juli 2017 hielt den Festvortrag Dr. Dirk
Richhardt, Vorsitzender des Vereins für hessische
Geschichte und Landeskunde 1834
e.V. Träger der Ausstellung waren der Kreis
Waldeck-Frankenberg zusammen mit der
Stadt Frankenberg. Letztere heißt demnächst
„Frankenberg, Philipp-Soldan-Stadt“. Die
Kosten von rd. 70 000 Euro wurden etwa zur
Hälfte gespendet. Das Kuratorenteam veröffentlichte
zur Ausstellung den Begleitband
„Philipp Soldan: Bildhauer der Reformation“,
Petersberg: Imhof-Verlag 2017, 138 S.,
4°, 24,95 Euro.
Die Ausstellung war ein Wandern durch
die Stadt Frankenberg/Eder zur Zeit der Renaissance
mit besonderem Blick auf den
Frankenberger Bildhauer Philipp Soldan und
sein Werk, aber auch seine Zeitgenossen am
Ort. Geboren zu Frankenberg/Eder im Jahr
1500, lebte er dort bis nach 1569. Vermutlich
wurde er in der Werkstatt des Franziskanerklosters
Meiterdorf, heute Ederdorf,
ausgebildet. Seine Werkstatt befand sich in
Frankenberg, wo er ein umfangreiches plastisches
Werk in Holz, Stein oder Eisen schuf,
darunter die kunstvollen Model für den Guss
von Ofenplatten, die „Eisernen Bibeln“. „Er
transportierte die Botschaften der Reformation,
indem er schnitzte und meißelte. Selbstbewusst
hat er sein Monogramm PS hinterlassen.“
Seine Kunden lebten vor allem in
Hessen, aber auch im weiteren Deutschland.
Die Ausstellung „Philipp Soldan, der Künstler der Reformation“ zu
Frankenberg/Eder vom 16. Juli bis 31. Oktober 2017 im Nachblick
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