30 Zweigvereine
zahlreiche Besuchergruppen durch Frankenberg
oder hielten Vorträge vor Vereinen und
Gruppen. Das Fotoarchiv Martin Rothermund
wurde im Haus am Geismarer Tor von Stadtarchivar
Dr. Hecker bereits weitgehend gesichtet
und geordnet. Die offizielle Übergabe
durch drei Rothermund-
Enkel erfolgte in Anwesenheit
von Bürgermeister Rüdiger Heß am
25. Juni 2016. Im Juni 2016 kam es zu einer
Begegnung mit Vertretern der Gedenkstätte
Trutzhain sowie den Zeitzeugen Joy Thonet
und Martin Ranft, die von den im Thonet-
Werk während des Kriegs eingesetzten russischen
und französischen Kriegsgefangenen
berichteten.
Es gab viele Formen der Kooperation mit
dem Kreis-Heimatmuseum, das uns in seiner
Mauritius-Kapelle stets einen mit Beamer,
Projektionswand und Bestuhlung idealen
Vortragsraum zur Verfügung stellt. Die
besonderen Veranstaltungen des Fördervereins
Kreis-Heimatmuseum mit seinem Vorsitzenden
Heiner Wittekindt wurden auch von
den Mitgliedern des Geschichtsvereins tatkräftig
unterstützt, insbesondere durch Ruth
Piro-Klein, die auch die Schatzmeister-Funktion
im Förderverein des Museums übernommen
hat. Als stellvertretende Vorsitzende des
Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde
hält sie auch engen Kontakt zum
Hauptvorstand.
Regionalgeschichtliche Beiträge unserer
Mitglieder erschienen im nun von der HNA
herausgegebenen Frankenberger Heimatkalender
2017 und in der Wochenendserie
„Blick zurück“ der Frankenberger Allgemeinen
(HNA). Auf Sonderseiten erinnerten wir
in der HNA mit Schwerpunktthemen an den
Ersten Weltkrieg.
Karl-Hermann Völker
Der Siebenjährige Krieg (1756–1763) traf
Frankenberg wie eine „Heimsuchung“,
besonders als 1760 französische Truppen die
Stadt besetzten und später sogar zur Garnisonstadt
machten. Welche Bedeutung dieser
Krieg für die damaligen beteiligten europäischen
Großmächte Preußen und Großbritannien
sowie auf der gegnerischen Seite Österreich,
Frankreich und Russland hatte, machte im November
2016 beim Frankenberger Geschichtsverein
Lothar Finger, selbst Mitglied des Vereins,
bei einem öffentlichen Vortrag in der bis
auf den letzten Platz besetzten Mauritiuskapelle
des Frankenberger Heimatmuseum deutlich.
Mit Hilfe verschiedener Medien in Bild
und Ton ging Lothar Finger zunächst auf die
politischen und kolonialen Gegensätze ein,
die letztlich zum Ausbruch eines Krieges geführt
hatten. Sein Ausmaß und seine Folgen
seien heute kaum noch im allgemeinen Bewusstsein.
Der Referent fesselte die Zuhörer
mit seinen Ausführungen über die kriegerischen
Ereignisse im nordhessischen Raum,
insbesondere aber in Frankenberg
Bereits in 1759 waren zwei französische Heere
mit 70.000 Soldaten in Korbach einmarschiert.
Während die Truppen vor den Toren
der Stadt Zelte aufgeschlagen hatten, musste
die Stadt 56 Generäle mit Gefolge und Marketenderei
beherbergen. Die Kilianskirche wurde
in ein Lazarett für 500 Verwundete umgewandelt.
Lesenswertes in Auswahl
Franzosen stürmten die Stadt. Lothar Finger schilderte
Frankenberg im Siebenjährigen Krieg
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