26 Zweigvereine
Aktivitäten des vergangenen Jahres
Am 27. Januar 2016 fand die Mitgliederversammlung
für 2015 statt. Turnusmäßig fanden
Vorstandswahlen statt, bei denen der
bisherige Vorstand mit Eckhard Ude als 1.Vorsitzender,
Kurt Sänger als 2.Vorsitzender und
Gabi Gräfe als Kassenwartin einstimmig wiedergewählt
wurde. Nach dem offiziellen Teil
ließen wir den Abend bei kühlen Getränken,
einem kleinen Imbiss und interessanten Gesprächen
gemütlich ausklingen.
Am 16. März 2016 referierte Herr Dr. Johann-
Henrich Schotten aus Fritzlar zum
Thema „Büraburg-Forschungsfortschritte“.
Herr Dr. Schotten ist ehemaliger Leiter des
Regionalmuseums Fritzlar, Archäologe und
Historiker. Der Büraberg bei Fritzlar ist einer
der historisch bedeutsamsten Berge nördlich
des Limes. Auf dem Plateau liegt ein uralter
Friedhof, in dessen Mitte und höchstem
Punkt sich eine Kapelle befindet, die der Hl.
Brigida geweiht ist. Diese Kapelle war das
Zentrum einer Burganlage, der Büraburg, die
sich seit über 90 Jahren im Blickfeld der archäologischen
Forschung befindet. Während
es damals noch darum ging, eine der Wirkungsstätten
des Heiligen Bonifatius zu untersuchen
und ihre Bedeutung für die Christianisierung
des Mittelgebirgsraumes zu
dokumentieren, richtete sich in neuerer Zeit
der Focus der Untersuchungen auf die Rolle,
die die Büraburg bei der politischen Erschließung
Nordhessens durch das Fränkische
Reich spielte. Es wurden zwar auch
ältere Erkenntnisse bestätigt, aber auch viele
neue Details wurden bekannt. In den Jahren
um 2000 erfolgten neue Untersuchungen, bei
denen die Naturwissenschaften eine immer
größere Rolle spielten. Allerdings sind aus
den jüngsten Forschungen mehr Fragen als
Antworten hervorgegangen.
Dieser Vortrag war die Einstimmung zu einer
Exkursion zur Büraburg am 22. Juni 2016. Bei
strahlendem Sonnenschein ließ sich eine große
Gruppe von Herrn Dr. Schotten die Burganlage
auf dem Büraberg erklären. Er brachte
den Teilnehmern nicht nur die Geschichte
der Burg, von der heute nur noch Reste erhalten
sind, und des Friedhofs nahe, sondern
wir konnten auch die Kapelle besichtigen, die
auch in der heutigen Zeit noch genutzt wird.
Seit 1773 ziehen am 5. Sonntag nach Ostern
alljährlich die katholischen Gemeinden von
Fritzlar und Ungedanken in einer Prozession
zur Bergkapelle. Außerdem konnten die Teilnehmer
den wunderschönen Ausblick von der
Burganlage auf Fritzlar mit den umliegenden
Gemeinden und das Edertal genießen.
Gut erinnern können sich wahrscheinlich
die Mitglieder und Freunde des Geschichtsvereins
noch an den Vortrag von Thomas Moritz,
der 2015 im Museum Gensungen über die
schwarzen Öfen der hessischen Landgrafen referierte.
Damals lud er den Verein zu einer Besichtigung
der Burg Plesse ein. Am Samstag,
dem 30. Juli 2016, fuhr also der Geschichtsverein
mit über 20 Personen zur Burg Plesse
bei Göttingen. Thomas Moritz, Spezialist für
fächerübergreifende Burgenforschung, übernahm
selbst die Führung. Er erforscht die Burg
gemeinsam mit Kollegen der Universität Göttingen
seit den 1980er-Jahren. Die Burg befand
sich von 1571 bis 1814 im Besitz der
Landgrafen von Hessen-Kassel, die ein Faible
für eine bestimmte Art von Kachelöfen hatten.
Bei seiner Recherche kam Herr Moritz auf die
Spur von schwarz glasierten Ofenkacheln, die
vor über 30 Jahren auf dem Gebiet der Kartause
geborgen wurden und im Magazin des Museums
in Gensungen deponiert sind.
Am 21. September 2016 hielt unser Mitglied
Hans Poth einen gut besuchten Vortrag
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