52 Zweigvereine
dann ab Mai 1980 im Hause „Am Markt 5“ zugänglich.
Ab 1994 wurde ins „Vorderes Eisfeld
6“ (Haus der der Geschichte und der Partnerschaft)
umgezogen und im Dezember 2013 sind
wir dank der Unterstützung durch das Bauamt
der Stadt Melsungen in unserer heutigen Bleibe
in der Stadthalle Melsungen (ehem. Stadtbücherei)
angekommen.
Siegfried Pietrzak rief abschließend in einer
Auswahl einige Projekte in den Jahrzehnten
1975 bis 2015 in Erinnerung: die Ausgrabungen
in der Stadtkirche und an der Hospitalkapelle,
das Leben und Wirken des Landgrafen
Philipp und das Schicksal des russischen Obristen
Bedriaga, dessen Denkmal auf dem Melsunger
Alten Friedhof steht.
Den eigentlichen Festvortrag hielt Otto Wohlgemuth
vom Arbeitskreis Ortsgeschichte in
Morschen. Er stellte in seinem Festvortrag die
facettenreiche Geschichte des Klosters Haydau
vor. Nach langer, erfolgloser Belagerung der
Stadt Fritzlar wollten die Treffurter Ritter gerade
abziehen, als sie von Fritzlarer Frauen von
den Mauern herab gröblich provoziert wurden.
Erzürnt kehrten sie um, stürmten die Mauern
und plünderten dann auch den „Dom“ Fritzlar.
Als Sühne für diese Tat wurde das Zisterzienserinnenkloster
„Auf der Heyde“ 1235 gegründet.
Es entwickelte sich zu einem regionalen Zentrum
der Kultur und wurde auch Wallfahrtsort.
Im Zuge der Reformation ging das Kloster 1527
in die Hände des Landgrafen Philipp über, der
es zu einem Jagdschloss umbaute.
Sehr prägnant entwickelte Herr Wohlgemuth
die weiteren Entwicklungsstufen der Anlage:
Landgraf Moritz ließ ab 1616 das Kloster
so umbauen, wie es sich uns heute im Wesentlichen
darbietet. In dieser Zeit entstand auch
der Engelssaal. Nach Landgraf Karl ließ das
Interesse an der Liegenschaft nach und das
Jagdschloss wurde 1830 Staatsdomäne und
landwirtschaftliche Versuchsanstalt. Mit dem
Pächter Pestalozzi kam eine Molkerei in das
Gebäude. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurde
das Domänengelände parzelliert und nach
dem Bombenangriff 1943 auf Kassel fanden
Kasseler Familien hier Notwohnungen. Der berühmte
Handrührer „Rührfix“ wurde nach dem
Krieg im ehemaligen Kloster hergestellt.
1985 beginnt die Landesdenkmalpflege mit
der grundlegenden Restaurierung der Gebäude.
Ein Förderverein unter dem Vorsitz von Prof.
h. c. Ludwig-Georg Braun wird gegründet. Mit
dem Ausbau der Klosteranlage zu einem Hotelund
Tagungszentrum ist die Geschichte noch
nicht beendet: An den Außenanlagen und weiteren
Domänengebäuden wird auch heute noch
gearbeitet.
In seinem Schlusswort richtete Volker Wiegand
den herzlichen Dank des Vereins an Herrn
Wohlgemuth, an alle Vorredner und Vorbereiter
und vor allem die Anwesenden und schließt die
Veranstaltung.
Siegfried Pietrzak / Volker Wiegand
Eingangstresen des Vereinsarchives im Souterrain der
Stadthalle Melsungen. Foto: Pietrzak
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