46 Zweigvereine
Der Geschichts- und Museumsverein Kaufungen
organisierte am Samstag den 14. Juni
2014 eine Fahrt zum Jüdischen Museum nach
Volkmarsen. Ernst Klein der 1. Vorsitzende des
Vereins „Arbeitskreis
Rückblende – Gegen
das Vergessen e. V.“
empfing uns, 10 Personen
aus Kaufungen,
im Museum auf
das herzlichste. Wir
waren schon sehr beeindruckt
beim betreten
und beim ersten
Durchgang über
die Vielfältigkeit, die
dieses Haus über das
Schicksal der ehemaligen
Bewohner der Stadt Volkmarsen und
nahegelegener Orte dokumentiert, bevor uns
Herr Klein über die Arbeit des Arbeitskreises
informierte. In seinen Ausführungen sprach er
über die Anfangs schwierigen Recherchen einer
kleinen Gruppe, die sich mit der jüdischen
Vergangenheit beschäftigten. Aber nach und
nach kamen immer mehr Details aus der Bevölkerung
zusammen, die es ermöglichten, in
der Villa des ehemaligen Dr. Bock, der dieses
Haus der Stadt zur Verfügung gestellt
hatte, diese Informationen der Allgemeinheit
zur Verfügung zu stellen. Welche schlimmen
Schicksale die jüdische Bevölkerung , die
seit Jahrhunderten mit uns Tür an Tür lebten,
durch die Tyrannen des NS-Regime erleben
und erleiden mussten, erklärte uns Herr
Klein in Verbindung mit den Exponaten und
den vielen Schrifttafeln und Fotos der Ausstellung.
In sieben Räumen wird über die jüdische
Geschichte und das Gemeindeleben, über die
Wohn- und Geschäftshäuser, Synagoge, Schule,
Friedhöfe in und um Volkmarsen berichtet.
Über Biographien,
mutige Menschen in
der NS-Zeit, Fluchtund
Auswanderung,
Verfolgung, Ausgrenzung
und Deportation
wird informiert.
Ernst Klein berichtete
auch, dass man
große Anstrengungen
unternahm, überlebende
oder deren
Angehörige, die verstreut
in USA, Israel
und Australien wohnen, ausfindig zu machen
und nach Volkmarsen einzuladen. Wie schwierig
zum einen diese Recherche und zum anderen
das Vertrauen dieser Menschen zu gewinnen
war, schilderte er uns sehr ergreifend. Über
diese Begegnungen und Besuche der jüdischen
Gäste in Volkmarsen kann man sich ebenfalls
im Museum informieren.
Nach diesen bewegenden Eindrücken unternahm
Herr Klein mit uns eine Stadtbesichtigung,
die auch zum jüdischen Friedhof führte.
Auch hier versuchten die damaligen NS-Anhänger
alles, was an die jüdische Vergangenheit
erinnerte, zu vernichten. Grabsteine wurden
zerschlagen und als Bau- und Befestigungsmaterial
verwendet. 1947 ordnete dann die Amerikanische
Militärverwaltung an, die zerstörten
Grabsteine aufzusammeln und daraus ein
Denkmal zu errichten. Auch an diese Verstorbenen
kann nun wieder durch Namensschilder,
Lesenswertes in Auswahl
Besuch im Jüdischen Museum Volkmarsen
Im Jüdischen Museum Volkmarsen informierte der
1. Vorsitzende des Vereins „Arbeitskreis Rückblende –
Gegen das Vergessen e. V.“, Ernst Klein, über die Arbeit
des Vereins. Foto: Noll
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