Aus Stadt und Land 53
Aus Stadt und Land
Auslöser des 1. Weltkrieges 1914-1918 ist
das erfolgreiche Attentat eines serbischen
Nationalisten auf den österreichischen
Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand,
und seine Frau zu Sarajewo am 28. Juni
1914. Das damalige Serbien will, unterstützt
von Rußland, ein Großserbien bilden. Es will
dazu vor allem Teile des Habsburgischen
Vielvölkerstaates sich einverleiben. Deutschland
erklärt durch seinen damaligen Reichskanzler
Theobald von Bethmann Hollweg
Österreich-Ungarn seine unbedingte „Nibelungentreue“.
Am 1. August 1914 erklärt
das Deutsche Reich unter Kaiser Wilhelm II.
Rußland den Krieg; bereits am 28. Juli 1914
hatte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg
erklärt. Am 3. August 1914 folgt die Kriegserklärung
des Deutschen Reiches gegen
Frankreich, den Verbündeten Rußlands. Offiziell
wegen der Verletzung der Neutralität
Belgiens durch das Deutsche Reich wird am
4. August 1914 Großbritannien Kriegsgegner.
Österreich-Ungarn erklärt erst auf Drängen
des Deutschen Reiches hin am 6. August
1914 Rußland und den Westmächten den
Krieg. Der Krieg wird auch in den Kolonien
geführt. Bald oder später kämpfen mit einerseits
u. a. die Türkei, andererseits u. a. Japan
und die Vereinigten Staaten von Amerika.
Mit Recht kann man daher diesen Krieg als
den 1. Weltkrieg bezeichnen.
Der 1. Weltkrieg wirkt sich in jeder Nation
mit schrecklichen Folgen während
und danach aus. Die Zahl der Kriegstoten
aller Kriegsstaaten wird mit 7.940.000
angegeben; noch schrecklicher ist die Zahl
der Verwundeten mit langjährigen Lebenseinschränkungen:
errechnet wurden rd.
19.536.000 Verwundete. In Deutschland sind
alle Lebensbereiche während des Krieges,
aber auch danach betroffen. Das Kriegsende
beginnt mit dem Waffenstillstand im Wald
zu Compiégne bei Paris am 11. November
1918. Der Friede von Versailles, der seit dem
18. Januar 1919 zwischen den alliierten und
assoziierten Mächten ausgehandelt und am
7. Mai 1919 der jungen Republik Deutschland
praktisch diktiert wird, setzt neue, engere
deutsche Grenzen fest und greift tief in
das deutsche Wirtschaftsleben ein. Der habsburgische
Vielvölkerstaat wird zerschlagen.
Die revolutionären Umwälzungen in Rußland,
die die Bolschwiken unter Führung von
Lenin an die Macht bringen, das Eingreifen
der USA unter Präsident Wilson 1917 veränderten
die internationale politische Landschaft
grundlegend.
Im Folgenden wird knapp nur die Einwirkung
des 1. Weltkrieges auf das Vereinsgeschehen
im VHG 1914-1919 dargestellt.
Das ist sicher mit Blick auf das Ganze nur
ein sehr unwichtiger Teilaspekt, in dieser
Zeitschrift aber sinnvoll abzudrucken. Jedes
Mitglied konnte und kann die Bände 1.
1834-1919 und 2. Anlagen 1834-1919 des
Werkes von Hans-Jürgen Kahlfuß: 175 Jahre
Verein für hessische Geschichte und Landeskunde
1834-2009. Kassel 2009 kostenlos
erhalten. Ausgewertet wurden dazu auch die
„Mitteilungen an die Mitglieder des Vereins
Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg 1914-1918,
speziell über das Geschehen im VHG in dieser Zeit
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