wurden vergleichbare Forschungen aus anderen Bundesländern und dem Bund vorgestellt, sodann jedoch konzentrierte man sich auf die Frage, welche Konsequenzen sich aus den vorliegenden Forschungsergebnissen für die Formierungsphase der Nachkriegsdemokratie ergeben. Ein Tagungsband, der Vorträge und Diskussionen dokumentiert, ist in Vorbereitung und soll noch dieses Jahr erscheinen.
Die Tagung machte deutlich, dass das Thema der NS-Vergangenheit komplexer Fragestellungen bedarf. Für ein besseres historisches Verständnis der ersten Jahrzehnte des demokratischen Aufbaus, die unser politisches und gesellschaftliches Leben bis heute prägen, ist es erforderlich, entsprechende Forschungen voranzutreiben. Das hessische Landesparlament kann dafür eine gute Folie bieten. Aus regional- oder lokalhistorischem Interesse wäre es aufschlussreich, hierbei auch die Parlamente und die Verwaltung der Kommunen und Kreise in den Blick zu nehmen.
Andreas Hedwig,
Hessisches Staatsarchiv Marburg

Der Bergpark Wilhelmshöhe zu Kassel ist UNESCO-Weltkulturerbe

Am 22. Juni 1986 beschloss zu Bad Hersfeld die Jahreshauptversammlung des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde mit seinen 18 Zweigvereinen aus den verschiedenen Städten Kurhessens auf Antrag seines Zweigvereins Kassel einstimmig eine Resolution, mit der die Landesregierung aufgefordert wurde, den Antrag zur Anerkennung des Bergparks Wilhelmshöhe als UNESCO-Weltkulturerbe zu stellen. Unsere entsprechenden Briefe an den Herrn Ministerpräsidenten und die Fachministerien wurden freundlich dankend, durchaus wohlwollend beantwortet. Es begann eine Phase der Überzeugungsarbeit gegenüber der Verwaltung und der Bevölkerung. Das bürgerschaftliche Engagement im Bewerbungsprozess wurde dadurch wesentlich gestärkt.
1997 empfahl die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen die Aufnahme des Bergparkes für die Vorauswahlliste des UNESCO-Welterbezentrums. 2000 wurde zur Unterstützung der Verein „Bürger für das Welterbe Park Wilhelmshöhe, Karlsaue und Wilhelmsthal e. V. gegründet, mit dem insbesondere der Zweigverein Kassel des VHG eng zusammen arbeitete und arbeitet. Kasseler Bürger spendeten nach einem Aufruf der HNA im Jahr 2004 fast 500 000 Euro. Spätestens seit 2008 ist klar, der Bergpark Wilhelmshöhe mit Herkules und den Wasserspielen samt ihren technischen Errungenschaften hat allein als frühneuzeitliches technisches Denkmal eine gute Chance, Weltkulturerbe zu werden. Am 18. Januar 2012 wird der Welterbe-Antrag gestellt. Kernstück der Bewerbung ist eine Broschüre von fast 500 Seiten, davon 200 Seiten Fotos. Im Zweigverein Kassel des VHG erscheint 2012 das Werk von Friedrich Waitz von Eschen: Parkwege als Wissenswege. Der Bergpark Wilhelmshöhe als naturwissenschaftliches Forschungsfeld der Aufklärung. Es erläutert umfassend die damaligen technischen Zusammenhänge. Am 23. Juni 2013 beschließt dann die Weltkulturerbekommission in Phnom Penh (Kambodscha) in nur 8 Minuten die Aufnahme.
Ausgesagt wird: An keinem anderen Ort der Welt sei jemals eine am Hang gelegene Parkarchitektur mit vergleichbaren Ausmaßen und

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