Bauaufseher bei einem Baumeister in Allendorf/Werra war.
Als Kurhessens Verwaltungsreform die Kreise geschaffen hatte, wurde er 1821 Landbaumeister für die Kreise Eschwege und Witzenhausen. Damit war er zuständig für öffentliche Bauten wie Schulen (u.a.1832 die Stadtschule in der Witzenhäuser Mühlstraße), Pfarrhäuser, Kirchen, Mühlen, Forstämter und für den Wege- und Wasserbau. Er war Beamter des Kurfürsten, erhielt ein Festgehalt und einen Thaler Diäten bei Tätigkeiten außerhalb des Wohnortes, zeichnete Entwürfe, beaufsichtigte und kontrollierte die Bauausführung und die Rechnungslegung unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten und der sich daran orientierenden  Wünsche der kirchlichen und politischen Gemeinden und der eventuell zu erwartenden staatlichen Zuschüsse.
Sein Schwerpunkt war der Kirchenbau. Zwischen 1821 (Grebendorf) und 1854 (Dohrenbach) vollendete er 22 Kirchenneu- und -Umbauten. Als er ab 1840 nur noch den Kreis Witzenhausen betreute, zog er von Allendorf nach Witzenhausen, wo er sein Amt noch bis zum achtzigsten Lebensjahr ausübte (1870) und am 26. April 1874 starb.
Dieter Großmann urteilt in seinem Buch „Protestantischer Kirchenbau“, Marburg 1996, über ihn: “Unter seinen Kollegen in ganz Kurhessen nimmt Matthei, was den künstlerischen Rang seiner Bauten anbetrifft, den ersten Platz ein. Trotz der bemerkenswerten Kleinheit der von ihm erbauten Kirchen bilden sie Musterbauten für den protestantischen Kirchenbau überhaupt.“ Er sei nicht nur ein Verwaltungsfachmann des Bauwesens, sondern ein  wirklicher „ Baumeister“.
Die ausgewählten Beispiele führten die Exkursionsteilnehmer in die Kirchen von Frankenhain (1837/38, nur Quersaal), Küchen (1827/28), Wollstein, (1821/22), Grandenborn (1840, nur Entwurf des Kirchenschiffes), Markershausen (1828), Lüderbach (1838 Umbau), Rittmannshausen (1828) und Langenhain (1837/38).
Matthei entwickelte kreativ einen unverwechselbaren Stil und benutzte – nicht durchgehend, aber oft - Merkmale des Klassizismus für das Äußere der Kirchen, wie etwa: Betonung der Mitte der Eingangsseiten mit u.a. vorspringendem Risalit, Portikus, auch mit Pilastern und Attika, aufgesetztem Dreiecksgiebel, umlaufendem Gesimsband, das die zwei Geschosse teilt.
Wenn stehengebliebene Türme der Vorgängerkirche nicht eingebaut wurden, setzte er vorwiegend über dem Eingang zweigeschossige Dachreiter für die Glocken auf, zum Teil mit Fachwerk errichtet.
Sofern nicht aus Ersparnisgründen (z.B. Dohrenbach) insgesamt Fachwerk verwendet wurde, sind die Außenmauern aus unverputztem, meist rotem Sandstein errichtet, mit großen Fenstern in zwei Etagen versehen, vorwiegend mit Rundbögen, die im Inneren dem unteren Hauptraum ebenso wie oben den drei Seiten umschließenden Emporen reichlich Licht spenden.
Das klassizistisch – schlichte Äußere lässt die Schönheiten des Inneren nicht vermuten, wohl mit ein Grund, dass diese Bauten weder in der Literatur noch in der Tourismuswerbung eine angemessene Würdigung erfahren.

 

Grundrisszeichnung der Kirche zu Küchen.
Abbildung aus: Großmann, Protestantischer Kirchenbau, S. 45.