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Werra lassen auch heute noch aus Back- oder Sandstein errichtete Abzugsschächte für Dampf und Rauch der Lokomotiven oberirdisch erkennen. Ebenso müssen beeindruckt haben die Brückenbauwerke etwa über die Holzape bei Wülmersen und die Schwarza bei Cuxhagen, mehr noch über die Fulda bei Obermelsungen und bei Beiseförth, mit Sicherheit aber und besonders die ehemals dreizehnbogige Brücke über die Fulda bei Guntershausen mit ihren Maßen von 933 Fuß Länge, 33 Fuß Breite und 88 Fuß Höhe, Maße, die zweieinhalb Generationen später der Querbahnsteig des Leipziger Hauptbahnhofs mit 267 m Länge, 32 m Breite und 18 m Höhe entweder über- oder unterbieten sollte. Der Anblick dieser Brücke zusammen mit dem der dreibogigen Brücke über die Bauna bei Guntershausen wurde zum willkommenen Motiv für bildende Künstler.

 

Veränderungen in 150 Jahren

150 Jahre durchgehender Eisenbahnverkehr auf der FWNB wie auf der CB - es ist selbstverständlich, daß jede der fünf Generationen die Einrichtungen dieser Eisenbahnlinie ihren tatsächlichen oder vermeintlichen Bedürfnissen anpaßte. Die Trasse blieb, sieht man einmal von einer nach einem Eisenbahnunglück im Jahre 1872 in Grebenstein erforderlichen Verlegung der Trasse aus der Stadt heraus um die Stadt herum im Jahre 1875 ab, im ganzen erhalten; die „Carlsbahn" dagegen legte man im Jahre 1966 still. Die Empfangsgebäude blieben gleichfalls von Veränderungen nicht ausgenommen. Das Empfangsgebäude in Carlshafen fiel nach der Stillegung der CB vor 33 Jahren der Spitzhacke zum Opfer, man benötigte Platz für den Bau einer Schule; das Empfangsgebäude in Hümme ersetzte man zu Beginn dieses Jahrhunderts durch einen - heute an Privat veräußerten - Neubau, ebenso mußte das Empfangsgebäude in Wahlershausen einem Neubau weichen: an seinem Platz liegt jetzt - etwa - der moderne ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe; die Empfangsgebäude in Melsungen und Rotenburg verloren ihre „Signaltürme" in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen; die Empfangsgebäude in Guntershausen oder Beiseförth mußten ihr Backsteinmauerwerk verbergen, jenes unter einem gelblichen Putz, dieses unter einem weißen Anstrich. Seit der Revolution von 1918 weist keines dieser Empfangsgebäude mehr einen „Fürstentrakt" bzw. ein „Fürstenzimmer" als Aufenthaltsraum für die Angehörigen des Hochadels auf. Ebenso erfuhren die Tunnel, d.h. ihre Portale - weitausladend aus Sandstein wie bei Trendelburg oder gemauert

 

 

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