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Das Hersfelder Doppelkreuz am Linggplatz

Tag um Tag gehen hunderte von Menschen an dem frühromanischen Doppelkreuz vorbei, das seit undenklichen Zeiten den Eingang zum Hersfelder Stiftsbezirk anzeigt. Doch wer von den vielen macht sich schon Gedanken darüber, wie es an diese Stelle kam und was es einst für eine Bewandtnis damit hatte? Das ist eigentlich schade, denn bei unserem Kreuz handelt es sich um eines der interessantesten Steinkreuze in ganz Hessen. Man sieht es bereits auf einem Kupferstich Dilichs in seiner "Hessischen Chronik" aus dem Jahre 1605 abgebildet. Dort steht es auf einem kleinen Erdhügel genau in der Mitte des Bildvordergrundes vor den mächtigen Anlagen des Klosters. Sicher hat der Künstler damit die Bedeutung des Kreuzes betonen wollen; denn auch vor 400 Jahren stand es schon ungefähr dort, wo wir es heute finden, am Eingang zum Stiftsbereich und nicht vor der ehemals noch unversehrten romanischen Klosterkirche, wie Dilich es darstellt. Die konnte man vom Standort des Kreuzes aus so zu keiner Zeit erblicken. Doch warum legt der Kupferstecher in so auffälliger Weise darauf Wert, dieses schlichte Steinkreuz seinen Zeitgenossen vorzustellen?

 

 

Das Hersfelder Doppelkreuz auf einem Kupferstich von Wilhelm Dilich (1605)

 

 

 

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