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über einige tausend Akten aus der städtischen Verwaltung von denen etliche ebenfalls bis in das 16 Jahrhundert zurückreichen.

 

Die genannten Beispiele können nur einen ungefähren Eindruck von den reichhaltigen Beständen des Stadtarchivs geben. Leider haben der Zahn der Zeit, häufige Benutzung, unsachgemäße Lagerung und andere Umstände dazu geführt, daß sich heute manche der wertvollen Überreste unserer geschichtlichen Vergangenheit in einem schlimmen Erhaltungszustand befinden. Nach meinem Eintritt in die Archivarbeit gelang es mir jedoch schon bald, den damaligen Bürgermeister davon zu überzeugen, daß für den Erhalt der Archivalien etwas getan werden müsse, sollten sie nicht völlig zugrunde gehen. Seitdem gibt es im Haushalt der Stadt Jahr um Jahr einen fünfstelligen Betrag für die Sanierung der vom Verfall bedrohten alten Quellen. So konnten bereits viele von ihnen wie die schon genannten Stadtratsgedenkbücher oder die früheren Bürgerbucher aus dem 17. und 18. Jahrhundert gerettet werden.

 

Natürlich kommen zahlreiche Anfragen aus dem In- und Ausland, die beantwortet werden wollen. Häufig beziehen sie sich auf allgemeine regionalgeschichtliche Fragen oder auf die frühere Reichsabtei.

 

In diesem Falle muß ich die Frager an das Staatsarchiv Marburg verweisen, da die gesamte Überlieferung der Abtei dort aufbewahrt wird. Manches Problem läßt sich auch aus der Literatur beantworten, wobei die eigene Bücherei unschätzbare Dienste leistet. Bei Fragen nach Personen hilft häufig das kirchliche Rentamt mit seinen Kirchenbüchern oder das städtische Ordnungsamt, das noch über alle standesamtlichen Akten seit ihrer Einführung in Preußen im Jahre 1874 verfügt.

 

Die Arbeit im Archiv ist also abwechslungsreich und macht Spaß. Früher wie heute sind es vor allem Mitglieder unseres Vereins, die hier forschen wollen und immer wieder Neues zur Geschichte der Stadt aus den verstaubten Akten und Rechnungsbüchern herausholen. Es ist schon aus diesem Grunde zu begrüßen, daß diese Fundgrube zur Regionalgeschichte in absehbarer Zeit neugestaltete Räume beziehen soll zum Wohl der Akten und ihrer Benutzer.

Waldemar Zillinger

 

ZV Fritzlar

Der Vorstand des Zweigvereins Fritzlar faßte 1984 den Beschluß, an der Erhaltung und an der Erneuerung des mittelalterlichen Stadtbildes bzw. der Befestigungsanlagen von Fritzlar mitzuhelfen.

 

Seinen Beschluß setzte der ZV um mit der Sicherung und Aufmauerung des Winterturmes durch die Stadt Fritzlar, Dachstuhl und Dacheindeckung finanzierte der ZV Fritzlar. Das zweite Vorhaben, den fast verborgenen und zerfallenden Turmstumpf der "Kanzel" ebenso zu sichern und - teilweise - aufzumauern, schien zunächst aus finanziellen wie bautechnischen Gründen zu scheitern. Im Frühjahr 1992 jedoch überraschte ein Fritzlarer Bürger mit dem fertigen Konzept der Wiederherstellung der "Kanzel" den Vorstand des ZV. Da die nötigen Mittel von etwa 300 000,00 DM in Sachleistungen wie Spenden bereit standen, unterstützte der ZV sofort das Vorhaben mit einer Spende von 10000,00 DM und mit sachkundiger Beratung. Ebenfalls unterstützte der Verein für

 

 

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