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ben [Scherben], die er dem Geschichtsverein und damit dem Landesmuseum Kassel als wichtige Anhaltspunkte für weitere Arbeit übergab. Die Historische Kommission für Hessen und Waldeck wählte ihn gleich nach ihrer Begründung 1897 in den Vorstand. Er wurde Mitglied der Bezirkskommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel, und der Geschichtsverein ernannte ihn bei der Feier seines fünfundsiebzigsten Bestehens am 16. 8. 1909 in Kassel zum Ehrenmitglied. Felix Freiherr von und zu Gilsa, in Wetzlar am 11. 3. 1840 geboren, starb nach einem Unfall am 7. 10. 1916 in Marburg.

 

Dr. phil. Johannes Boehlau, der Wissenschaftler im Ausgrabungsteam, wurde in Halle a. S. am 30.9.1861 geboren. Der Direktor des Kgl. Museums Kassel, Dr. phil. Oskar Friedrich Eisenmann, holte Boehlau aus dem Schuldienst als Direktionsassistent. Eisenmann bewog den Verein und Boehlau, ihn als Curator der Vereinssammlungen abzulösen. Die Ausgrabung hier bei Züschen war also fast Boehlaus erste Aktivität als Curator des Vereins, eine Funktion, die er bis 1928 ausübte. Weitere Ausgrabungsaktivitäten folgten insbesondere in den Jahren bis 1904. Als Direktor des Kgl. Museums Kassel plante er den Neubau des Landesmuseums Kassel, wohin auf sein Betreiben der Geschichtsverein 1913 weitere beachtliche museale Sammlungsgegenstände des Vereins zur Verwaltung gab. Die Leistungen von Dr. Boehlau im Kulturbereich, insbesondere als Leiter der später Staatliche Sammlungen Kassel genannten Institution, möchte ich an dieser Stelle nicht aufzeigen. Johannes Boehlau wurde nach 35 Jahren Tätigkeit auch als Curator der Casseler Vereinssammlung am 4. 8. 1928 die Ehrenmitgliedschaft zuerkannt. Er starb am 23. 9. 1941 in Göttingen.

 

Die Ausgrabungsstätte gehört zur sogenannten Wartbergkultur, benannt nach der Höhensiedlung auf dem Wartberg in der Nähe des benachbarten Ortes Kirchberg. Angeblich begann alles mit einem Traum: Um 1850 hatte ein Sattler namens Knierim aus Kirchberg im Schlaf eine merkwürdige Begegnung. Auf dem Wartberg vor dem Dorf traf er auf zwei "Gewappnete", die ihm einen Zugang in den Berg durch eine eiserne Tür wiesen. Er ging hinein und sah sich einem großen Schatz gegenüber. Solcherart motiviert, grub Knierim tatsächlich auf dem Wartberg nach. Zwar stieß er bei seiner Suche nicht auf Gold und Edelsteine, fand aber immerhin zahlreiche Knochen und Tonscherben, die er an Interessierte, etwa an der Universität Marburg, verkaufte. 1859 grub mit Unterstützung des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde auf dem Wartberg Georg Landau, der erste Schriftführer des Vereins von 1834 bis 1863. Umfangrei che intensivere Ausgrabungen im Fritzlarer Raum führte um 1875 unser erster Conserva tor ab1875, Dr. Eduard Pinder, Direktor des Kgl. Museums Kassel, durch. Die Ausgrabungsergebnisse wurden damals nicht selten durch den Verein veröffentlicht, da Pinder über seine Erkundungen in den monatlich in Kassel stattfindenden historischen Stammtischen berichtete. Eduard Pinder grub seine erste "Steinkiste" ähnlich der in Züschen bereits am 15., 16. und 19. Oktober 1875 im Fritzlarer Stadtwald wenige Kilometer entfernt aus.

 

Die 60 Jahresversammlung des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde wurde in Verbindung mit der Feier des fünfzigjährigen Bestehens des Hanauer Bezirks-[Bezirksvereins]

 

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