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       Quelle gibt es nicht! Nebenbei bemerkt, enthält das Tagebuch zahlreiche Nachfahrenlisten, z. T. bis zur Reformation zurückreichend, die der Superintendent in Ehefragen notiert hat, da Verwandtenehen nur gegen Zahlung eines bestimmten Befreiungsbetrages möglich waren, wobei auch Personen als verwandt galten, die angeheiratet, also überhaupt keine Blutsverwandten waren. Aus diesen Eheverhandlungen geht außerdem hervor, daß Verlobungen oft vollzogenen Heiraten gleichgesetzt wurden; wenn Verlobte sich trennen wollten, dann wurden sie von der Kirche wie Verheiratete behandelt. Daher ist dieses Tagebuch auch eine unübersehbare Quelle für die sogenannten Soziologen.

   4. Die bisher vier Kirchenbuchabschriften, und zwar das Kirchenbuch von Kassel-Altstadt von 1565 bis 1830 (weitere Originalkopien im Besitz des Verfassers), von Ulfen von 1643 bis 1830 und von Allendorf/Werra von 1637 bis 1695 (die Originalkopie von 1696 -1719 im Besitz des Verfassers). Aus den weiteren Originalkopien der Kasseler Kirchenbücher (Garnison, Hofgemeinde, Freiheit) gibt der Verfasser gern Auskunft.

   5. Nachdem der Verfasser bereits in den Allgemeinen Bänden damit begonnen hatte, Familientafeln über Familien der "Führungsschicht" zu veröffentlichen, hat er begonnen, derartige Familien in einer neuen Reihe "Daten zur nordhessischen Führungsschicht" zusammenfassend zu veröffentlichen, und zwar alphabetisch und chronologisch geordnet. Hiervon sind bisher zehn Bände zu je 260 Seiten mit den Anfangsbuchstaben A, B, C/K und D/T erschienen, wobei der Verfasser unter "Führungsschicht" vor allem die Beamten, vom Dorfschulmeister bis zum Minister, versteht, wozu noch die freien Berufe der Apotheker, Ärzte, Rechtsanwälte usw. kommen. Diese Tafeln beinhalten eine ungeheure Menge an Daten, die wohl als einmalig zu bezeichnen ist. Sie wurden nicht nur unmittelbar den Kirchenbüchern entnommen, sondern auch zahlreichen familienkundlichen und geschichtlichen Veröffentlichungen. Selbstverständlich konnten diese Quellen nicht lückenlos ausgewertet werden, weil dem Verfasser manche Veröffentlichung nicht zur Verfügung stand. Auf jeden Fall können die Benutzer zumindest Hinweise darauf finden, wo sie weitersuchen können. Nur am Rande sollte noch erwähnt werden, daß in diesem Zusammenhang auch zahllose "kleine Leute" erwähnt werden, weil die "Führungsschicht" oft aus kleinen Verhältnissen kam. Die Herkunft der zur "Führungsschicht" gehörenden Personen konnte dabei oft erst durch die lückenlose Auswertung der hessischen Universitätsmatrikel (Marburg, Gießen, Kassel, Rinteln, Herborn und Hanau) erreicht werden. In diesen Tafeln erscheinen nicht nur fast alle hessischen Orte, sondern auch zahlreiche aus den benachbarten Ländern und aus dem Ausland.

   6. Weil der Verfasser immer wieder auf die nur in den großen Bibliotheken einsehbaren 21 Bände von Friedrich Wilhelm Strieders "Grundlage zu einer hessischen Gelehrten- und Schriftstellergeschichte", erschienen 1781-1866, zurückgreifen mußte, entschloß er sich, diese 21 Bände in Faksimile nachdrucken zu lassen. Abgesehen von wenigen besonders aktiven Forschern, haben sich nur einige Bibliotheken, u. a. in Frankreich und den USA, zum Bezug entschließen können, so daß die Stiftung aus ihrem Vermögen erhebliche Mittel zuschießen mußte. Dieser "Strieder" ist seit altersher eine der wichtigsten Quellen für die hessische Familienforschung, da Strieder nicht nur Bibliothekar und Historiker war, sondern auch Familienforscher. Aus diesem Grunde

 

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