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Hier erkennen Archäologen eine fast einmalige Chance, durch gezielte Grabungen wertvolle Einblicke in die mittelalterliche Stadtkultur und das Alltagsleben zu gewinnen. Nach dem Willen des Magistrats soll auf dem Messeplatz in den nächsten Jahren ein neues Wohnquartier entstehen. Die Freunde des Stadtmuseums Kassel e. V. fordern vor der Bebauung eine gründliche archäologische Erforschung und haben eine Broschüre herausgegeben, in der die Chancen für die Stadtarchäologie gerade an dieser Stelle vorgestellt werden. Die reichhaltige Illustration ist dem wohl erfahrendsten Experten der Kasseler Geschichte, Karl-Hermann Wegner, zu danken; die Ausführungen des Göttinger Historikers Peter Wisotzki verdeutlichen den archäologischen Wert dessen, was von der einstigen mittelalterlichen Unterneustadt heute noch im Boden des Messeplatzes verborgen ist.

Die Broschüre kann auch wertvolle Anregungen für andere archäologische Projekte liefern, weil sie die weitreichenden Möglichkeiten der modernen archäologischen Forschung, besonders des Mittelalters, darstellt.

Wisotzki, Peter, Wegner, Karl-Hermann: Auf der Suche nach der verlorenen Stadt. Chancen für die Stadtarchäologie in Kassel, hrsg. von den Freunden des Stadtmuseums Kassel e. V., Kassel 1991, 24 S. DIN A 4, 5,00 DM (erhältlich über Stadtmuseum Kassel, Ständeplatz, 3500 Kassel).

Rainer Olten

 

Führer zu den "Museen um den Herkules"

Termingenau zum Schuljahresbeginn 1991 bietet der Hofgeismarer Geschichtsverein eine wichtige Arbeitshilfe sowohl für die Hand des Lehrers wie auch für "ganz normale" Museumsbesucher.

"Museen um den Herkules" heißt eine jetzt vorgelegte, 108 Seiten starke Broschüre, welche dazu beitragen will, 23 nordhessische Museen (und Sammlungen) als "außerschulische Lernorte" zu entdecken. Der Band ist ein erstes regionales Ergebnis einer seit dem Ende der 70er Jahre geführten Diskussion, wie eine breitere, reichere Information über das tatsächliche Angebot der Museen in die Schulen zu bringen sei. Seit zwei Jahren war unter Leitung von Dr. Rudolf Martens eine aus vier Pädagogen bestehende Arbeitsgruppe im Rahmen eines hessischen Pilotprojekts damit beschäftigt, die Ausstellungen der Museen der Region unter Lehrplanperspektiven zu erfassen und zu beschreiben.

Der vorliegende Band ist das Ergebnis der Arbeit von Barbara Maler-Schöler (Grundschule Wahlsburg), Barbara Sturm (Gesamtschule Kaufungen), Peter Klemt (Oskar-von-Miller-Schule Kassel) und Bernd Klinkhardt (Gesamtschule mit Oberstufe Wolfhagen). Nach Überzeugung der Verfasser und der Herausgeber ist damit endlich jener Schritt hinein in die Schulen und die Fachkonferenzen getan. Der Band enthält in seinen umfangreichen und genauen Museumsbeschreibungen jene "Hand-Haben", die nötig sind, um erfolgreichen Unterricht gewissenhaft vorplanen zu können. Zwar ist der Band in erster Linie für die Hand von Lehrern gedacht, die vor der Entscheidung stehen, einen (welchen?) "außerschulischen Lernort" zur Unterrichtsergänzung und -erweiterung aufzusuchen.

 

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