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Das dort angekündigte Repertorium der Akten und Amtsbücher ist inzwischen erschienen 12 . Außerdem liegen neue Repertorien der Gemeindearchive Edermünde 13 und Künzell 14 vor.

Ganz aus dem üblichen Rahmen der Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Marburg fällt das Verzeichnis des Bestandes 340 v. Arnswaldt von Christine Ried 15 . Es handelt sich um einen literarischen Nachlaß wie der Nachlaß Grimm 16 , wenn auch bescheideneren Inhalts und Umfangs. Der Nachlaß v. Arnswaldt enthält Korrespondenzen, Gedichte, Aufzeichnungen und Erinnerungsstücke vorwiegend aus dem Besitz der Anna v. Arnswaldt geb. v. Haxthausen (1801 - 1877). Besonders umfangreich und für die Zeit- und Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts wertvoll - so Christine Ried in ihrer Vorbemerkung - sind die Briefe der Amalie Hassenpflug (1800 - 1871), Schwester des kurhessischen Staatsministers Hans Daniel Ludwig Hassenpflug, an Anna v. Arnswaldt aus den Jahren 1824 bis 1867. Ein sorgfältiger Index der Orte und Personen erschließt das interessante Repertorium.

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12 Bestand 330 Stadtarchiv Melsungen, bearb. von Armin Sieburg, 1990, XX und 295 Seiten, 30,-- DM

13 Bestand 331 Gemeindearchiv Edermünde, bearb. von Armin Sieburg, 1989, X und 60 Seiten, 8,-- DM

14 Bestand 331 Gemeindearchiv Künzell, bearb. von Armin Sieburg, 1989, IX und 106 Seiten, 10,-- DM

15 Bestand 340 von Arnswaldt, bearb. von Christine Ried, 1990, VI und 76 Seiten, 8,-- DM

16 Bestand 340 Grimm, bearb. von Werner Moritz, 1988, XXVIII und 528 Seiten mit 9 Abb. und 1 Verwandtschaftstafel, 60,-- DM

   

Rainer Polley

Ein später Blütenkranz für den Code Napoleon in Kurhessen

Auch wenn der nachstehenden markigen Petition 1 kein Erfolg beschieden war, so kann man an ihr doch lernen, wie sehr sich die Revolution von unten (1848) den verdrängten Errungenschaften einer Revolution von oben, der napoleonischen Reform (bis 1813), verpflichtet fühlte. Die Petition ist jedoch nicht nur ein bemerkenswertes rechtshistorisches Dokument, sie wirft auch biographisch etwas Eigentümliches ab. Erstunterzeichner und aller Wahrscheinlichkeit auch Verfasser der Petition war Dr. Karl Sternberg, geb. 20. Juli 1809 in Marburg, gest. 11. Januar 1851 daselbst, der seit 1836 als

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1 Hess. Staatsarchiv Marburg (StAM), Best. 73 Nr. 974

 

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