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Monika Rudolph

ZWEI STANDARDWERKE ZUR GESCHICHTE DES NORDHESSISCHEN RAUMS

Die Kommission "Arbeitskreis für Heimatgeschichte..." legt die Dissertation von Herrn Dr. Kurt Günther, "Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert" (1959), vor. Es handelt sich dabei um einen Erstdruck, nachdem die Drucklegung vor 30 Jahren zurückgestellt worden war. Verschiedene Bibliotheken hielten lediglich Kopien der maschinengeschriebenen Dissertation zur Einsicht bereit.

Die vom Autor in mehrjähriger Sammelarbeit erfaßten historischen Unterlagen sowie die Auswertung der einschlägigen Literatur konnten zu einer aussagefähigen Gesamtdarstellung zusammengefügt werden, die einen umfassenden Einblick in die politischen Verhältnisse zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert in Nordhessen vermitteln. Günthers Ausführungen beziehen sich auf die damals bestehenden Ämter Hofgeismar-Schöneberg, Grebenstein, Immenhausen, den Südostraum des Reinhardswaldes und das Amt Veckerhagen, das Gericht und Amt Gieselwerder, die Ämter Heimarshausen, Trendelburg und Liebenau, die Klöster an der Oberweser, die Herrschaft Schöneberg sowie die Grafschaft Dassel. Darüber hinaus machen ein umfangreiches und auf den heutigen Stand erweitertes Literaturverzeichnis, eine Darstellung der Regestenwerke und Urkundenbücher und ein detaillierter Anmerkungsapparat diese Arbeit zu einem grundlegenden Nachschlagewerk.

In diesem Zusammenhang sei auch auf die von Prof. Dr. Helmut Jäger 1951 verfaßte Dissertation verwiesen, die stellenweise eine der Grundlagen für Günthers Arbeit war. Unter dem Titel "Entwicklung der Kulturlandschaft im Kreise Hofgeismar" (mit zwölf Karten), erschien sie erstmals innerhalb der "Göttinger Geographischen Abhandlungen" und war schnell vergriffen, der Nachdruck erfolgte Ende letzten Jahres durch den Arbeitskreis. Diese Darstellung umfaßt den Zeitraum von 500 n. Chr. bis 1950 und hinterfragt, wie weit die heutigen Formen, das Gefüge und die Funktion der wichtigsten Bestandteile der Kulturlandschaft, der Siedlungen mit der Bevölkerung, der Fluren, der Verkehrswege und des Waldes in die Vergangenheit zurückreichen. Besondere Beachtung verdient hier das ausführliche Wüstungsverzeichnis, das eine Zusammenfassung des im Staatsarchiv Marburg, der Flurnamenstelle des Landesamtes für geschichtliche Landeskunde Marburg, des Katasteramtes Hofgeismar, aus dem Ortslexikon und anderen Druckschriften, mündlichen Mitteilungen und umfangreichen Geländebegehungen gewonnenen Materials ist.

Beide Dissertationen, die eine am politischen Geschehen, die andere kulturgeographisch

 

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