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von nur 14 Jahren in der Amtszeit von Bürgermeister Willi Croll eines der umfangreichsten Museumsobjekte Hessens über Zwischenstufen verwirklicht haben.

Bedenkt man die am 22. September 1989 erfolgte Inbetriebnahme des "Apothekenmuseums" der Familie Friedrich-Sander in dem ältesten Profanbau der Stadt und der Region, dem Steinernen Haus von ca. 1230, so hat Hofgeismar in nur anderthalb Jahrzehnten den Verlust der ehemaligen Mittelpunktstellung als Kreishauptstadt durch die Herausbildung kultureller Zentralität kompensiert. Die Evangelische Akademie im Gesundbrunnenpark mit seinem Schlößchen Schönburg, die "Galerie am Markt" des Kunstkreises e.V. und die Musikschule sind - neben dem reichen Vereinsleben und der breiten Palette des Angebots von verschiedenen Schultypen in der Stadt - weitere Stichwörter zu diesem Thema, auch der Tierpark Sababurg des Landkreises Kassel mit dem Forst- und Jagdmuseum und die ansehnlichen vier von Hugenotten gegründeten Dörfer Carlsdorf, Schöneberg, Kelze und Friedrichsdorf gehören heute zur Stadt Hofgeismar. Dieser fast touristische Werbehinweis soll verdeutlichen, daß die musealen Aktivitäten in einem bestimmten Kontext gesehen werden müssen und nicht zu trennen sind von dem Bemühen der Verantwortlichen in der Stadt, Beitrage zu sinnvoller Freizeitgestaltung sowohl für die eigenen Bürger wie für die fremden Besucher zu leisten.

Neben den zukünftigen Ausstellungsthemen soll deshalb an dieser Stelle auch hervorgehoben werden, daß im erheblich erweiterten Stadtmuseum verstärkt Wert gelegt wird auf Nutzungsmöglichkeiten der Gebäude, die über ein museales Schauangebot deutlich hinausgehen.

Schon der am 14. September 1986 am neuen Standort eröffnete erste Teilabschnitt des Gesamtbauvorhabens bot neben vom Publikum gern genutzten Aufenthaltsbereichen verschiedene Voraussetzungen für Besucheraktivitäten, so z.B. für ein ergänzendes Studium durch die Integration der Schaumagazine und Bibliotheken z.B. für die Abteilungen "Geschichte der Hugenotten und Waldenser" und "Jüdische Kultur m Nordhessen". Ein großzügiges Foyer gestattete neben Sonderausstellungen auch Vertragsveranstaltungen und Dichterlesungen. Zukünftig werden die Abteilungen Geologie und Stadtgeschichte sowie die künstlerischen Abteilungen (für Rocholl, Hugues, Weber, Kätelhön) über eigene Studienräume für an der Weiterbildung oder Forschung interessierte Besucher verfügen. Die Abteilung Judaica wird in einen, dem Zugewinn der letzten Jahre angemessenen, auf das Vierfache vergrößerten Ausstellungs- und einen wesentlich erweiterten Studien- und Magazinbereich umgesetzt.

Als ein gewisses Wagnis wird der Versuch gelten müssen, einen besonderen - zwar einsehbaren -, aber nur Forschern zugänglichen Ausstellungsbereich zum Thema "Weimarer Zeit/NS-Zeit" zu schaffen, der das reiche Sammlungsgut des Museums aufnehmen soll. Zahlreiche "Sitzecken" werden zum Verweilen auffordern, den Museumspädagogen des Regierungspräsidenten steht ein eigener Tagungsraum, den Schulen ein eigener

 

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