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Fuldaberg vom 30. März 1945 (gemeinsam mit Gunnar Richter) - 4: Juden als Gefangene in Breitenau - 5: Zur Geschichte des Breitenau-Projektes -6,7 und 8. Dokumente, Materialien, Bilder, Karten, Register, Quellen- und Literaturverzeichnis). Band 1 liegt zum Teil als Manuskript vor und soll in diesem Jahr abgeschlossen werden11).
     
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt (seit 1985 begonnen) gilt der "Geschichte der ausländischen Zwangsarbeiter im Rüstungszentrum Kassel 1940-1945". Diese Studien ergaben sich aus der Beschäftigung mit dem Lager Breitenau; die große Mehrheit der Schutzhaftgefangenen Breitenaus in der Kriegszeit waren zur Arbeit zwangsverpflichtete Ausländer (darunter auch zahlreiche Kriegsgefangene). Gemeinsam mit Studierenden unserer Hochschule ist hier zu einigen Orten (Kassel12); Espenau/Mönchehof b. Kassel; Pfaffenwald b. Bad Hersfeld; Hirschhagen b. Hessisch Lichtenau; Kreis Fritzlar; Richelsdorfer Gebirge) manches aufgearbeitet und veröffentlicht worden13). Bei den Treffen mit ehemals in Kassel und Umgebung zwangsverpflichteten Ausländern im Jahre 1987 (die die Hessische Landesregierung, die Stadt und der Landkreis Kassel ermöglicht hatten) konnten wertvolle Zeugnisse zur lokalen Dimension der Geschichte der Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg zusammengetragen werden, die in den nächsten Jahren ausgewertet werden sollen. Gespräche und Korrespondenzen mit Zeitzeugen in Polen, in den Niederlanden, in Frankreich und in Italien sind dokumentiert worden.
  

Eine dokumentarische Darstellung der Geschichte der bei den Fieseler-Werken (Kassel und Umgebung) zur Arbeit verpflichteten Niederländer ist in Vorbereitung (1990).
  

Sowohl zur Geschichte des "Außenkommandos Kassel-Druseltal des Konzentrationslagers Buchenwald/Weimar" (hier konnten aufschlußreiche Zeugnisse aus Archiven, z.T. auch aus dem Archiv der Gedenkstätte Buchenwald und aus der Erinnerung ehemaliger KZ-Gefangener dieses Lagers zusammengetragen werden) wie auch zu dem "Tötungsverbrechen an 78 Ausländern (überwiegend Italienern) am Bahnhof Wilhelmshöhe" in Kassel14) (auch hierzu liegen aufschlußreiche Dokumente und Gesprächsprotokolle vor) möchte ich eine dokumentarisch gestützte knappe Darstellung schreiben (1990).
  
Vor allem beschäftige ich mich seit drei Jahren mit "Bildungsfragen im Umgang mit dem Nationalsozialismus heute". Diese Studien sind gebunden an die Erfahrungen der praktischen Bildungsarbeit in der erwähnten Gedenkstätte Breitenau15), ihr

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11) Der archivarische Teil des Bandes 1 ist in einer gesonderten Fassung den hessischen Archiven angeboten worden:

Schutzhaftgefangene des Konzentrationslagers Breitenau 1933/34. Namen, Geburtsdaten, Geburtsorte, Wohnorte, Berufe, Haftzeiten. Alphabetisch und nach Kreisen zusammengestellt von D. Krause-Vilmar, Kassel 1987, 106 S.

12) Die erste Examensarbeit hierzu wurde im Jahre 1981 vorgelegt; aus verschiedenen Gründen konnte sie jedoch erst in diesen Tagen veröffentlicht werden. Th. Ewald/Ch. Hollmann/H. Schmidt: Ausländische Zwangsarbeiter in Kassel 1940-1945. Kassel 1988

13) Vgl. die Veröffentlichungen im Rahmen der Schriftenreihe "Nationalsozialismus in Nordhessen" von Mosch-Wicke, Hohlmann, Vaupel, Krenkel u.a., König/ Schneider und Raabe, auf die wir unten S. 15-19 näher eingehen.

14) Vgl. hierzu auch D. Krause-Vilmar: Ausländische Zwangsarbeiter in der Kasseler Rüstungsindustrie (1940-1945), in: Volksgemeinschaft und Volksfeinde, Bd. 2, a.a.O., S. 407-411

15) Einen Einblick in diese Bildungsarbeit gibt: Mauern des Schweigens durchbrechen. Die Gedenkstätte Breitenau. Hrsg. v. J. Dillmann, D. Krause-Vilmar und G. Richter (= Nationalsozialismus in Nordhessen, H. 9), Kassel 1986

 

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