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schen [Hanauischen] Parks (wie der Fürstengarten hinter dem Landesmuseum damals hieß) Trümmer einer Statue, die zweifellos den Landgrafen Wilhelm IX. dargestellt hatte. Erhalten war lediglich der in einen Schuppenpanzer gekleidete Rumpf der Figur auf einem Sockel mit der lateinischen Inschrift: GUILELMO IX. QUI NOBIS HAEC OTIA FECIT, d.h. etwa: Für Wilhelm IX., der uns diese Friedenszeit geschenkt hat. Die Meinungen über Zeit und Anlaß der Aufstellung der Figur gingen auseinander. Am ehesten neigte man dazu, anzunehmen, das Denkmal sei anläßlich des Friedensschlusses zwischen Hessen und Frankreich 1795 aufgestellt worden. Die Zerstörung des Standbilds lastete man den Franzosen an, die 1806 Kassel besetzt hatten. Grabungen, um weitere Figur-Teile zu finden, blieben erfolglos. Der Torso wanderte ins Bosemuseum (Luisenstr. 5) und später in den Hof des Museums Fridericianum. Jetzt lagert er im Stadtmuseum-Magazin des Marstallgebäudes.

Aus HNA vom 2.11.1985

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Ein Schreiben von Prof. Friedrich Holzgrabe, Kassel, an die Redaktion der MHG enthält anläßlich des Buchs "Fremde im eigenen Land" von H. Burmeister [u.a.] Hofgeismar 1985 (MHG 11. S. 25-26), folgende Anregung:

Das genannte Hofgeismarer Buch enthält einen Beitrag von Volker Knöppfel über die jüdische Schule in Naumburg.

Die Schulen auf den Dörfern haben den Mittelpunkt jüdischen Gemeindelebens gebildet. Das Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen (übrigens vollständig in der Murhardschen Bibliothek vorhanden) verzeichnet bis zur Jahrhundertwende mehr als 80 israelitische Schulen im Regierungsbezirk Kassel, nach der Provinz Posen die meisten in ganz Preußen. Wo bleibt ihre Geschichte? Im Amtlichen Schulblatt, dem Verordnungsblatt für den Verwaltungsbezirk der Regierung, Abteilung für Kirchen und Schulen, in Kassel, Nr. 1, XXVII. Jg., Januar 1934 ... werden reihenweise Entlassungen jüdischer Lehrer aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums bekanntgegeben. Das ist doch noch nicht so lange her, daß das Schicksal der israelitischen Schulen etwa in Witzenhausen, Bebra, Fritzlar, Gudensberg, Liebenau, Meimbressen etc. gänzlich vergessen sein könnte. Ein weites Aufgabenfeld für die "oral history", aber auch für Aktenstudien im Staatsarchiv in Marburg l

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EHRUNGEN

 

Die Akademie der Wissenschaft zu Göttingen hat im November 1985 unser Mitglied Dr. Dr. h.c. Ludwig Denecke, Münden (früher Kassel), durch die Verleihung der Brüder-Grimm-Medaille geehrt. Sie würdigt damit das Lebenswerk des jetzt 80jährigen, der vor 50 Jahren die Arbeiten am Katalog der Privatbibliothek der Brüder Grimm in Göttingen aufnahm, der 1985 endlich zum Druck gekommen ist. Die Akademie ist dem Werk der Brüder Grimm durch die Förderung der Arbeitsstelle verbunden, die das "Deutsche Wörterbuch" bearbeitet.

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Dem Geschichtsverein Homberg wurde am 12. Dezember 1985 die Ehrenplakette der Kreisstadt Homberg (Efze) "In Anerkennung und Würdigung" verliehen: "Der Verein hat sich in besonderer Weise um die Stadt Homberg verdient gemacht".

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