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UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK MARBURG

Wilhelm-Röpke-Str. 4

3550 Marburg/Lahn Tel.: 06421/28 51 02

Gründungsjahr: 1527

 

Bestände: ca. 1.500.000 Bände (einschließlich 630.000 Dissertationen),

1855 Handschriften und Autographen, 95 Nachlässe, 270 Wiegendrucke, 2859 deutsche und 3988 ausländische laufende Zeitschriften. Umfangreiche Hassiaca-Sammlung.

 

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9.00 bis 22.00 Uhr

                        Sonntag 13.00 bis 22.00 Uhr

                        An öffentlichen Feiertagen geschlossen.

 

Die Universitätsbibliothek ist zu erreichen:

vom Hauptbahnhof zu Fuß entlang der Straße "Am Krummbogen" (parallel zur Autobahn) ca. 15 Minuten,

mit dem Auto aus Richtung Norden und Süden über Stadtautobahn, Abfahrt Mitte. Die Bibliothek befindet sich auf der Ostseite der Stadtautobahn in räumlicher Nachbarschaft zu den Hochschulgebäuden für die geisteswissenschaftlichen Institute.

 

Geschichte und Sammlungen

Als die Universitätsbibliothek Marburg 1527 zusammen mit der Universität gegründet wurde, erhielt sie als erstes Domizil einen heute nicht mehr näher zu bestimmenden Raum im landgräflichen Schloß. Nachdem Pläne zu einer Verlagerung in die Kugelkirche verworfen wurden, fand im Jahre 1533 der Umzug in das ehemalige Marburger Franziskanerkloster, welches bis 1900 die Heimat der Bibliothek bleiben sollte, statt. Auch die ersten Bücher kamen aus den säkularisierten hessischen Klöstern, wobei neben den Marburger Kugelherren und Franziskanern das Augustinerkloster in Alsfeld, das Zisterzienserkloster in Haina und die Johanniterkomturei in Wiesenfeld zu nennen sind. Die Bestände der Bibliothek blieben im 16. Jahrhundert jedoch gering. Obgleich die Universität zunächst Besitz des Gesamthauses Hessen blieb, waren die Vierteilung der Landgrafschaft im Jahre 1567 und das Aussterben der Marburger Linie im Jahre 1604 der weiteren Entwicklung keinesfalls zuträglich. Zwar bedeutete 1605 die Schenkung der über 500 Bände umfassenden Privatbibliothek des Grafen Christian Ernst zu Diez durch den Landgrafen Moritz einen erheblichen Zuwachs, aber trotzdem umfaßte der Buchbestand anfangs des 17. Jahrhunderts nur wenig über 1000 Bände. Im Rahmen der Erbstreitigkeiten der Darmstädter und Kasseler Landgrafen kam es dann zur Teilung der Gesamtuniversität und einer vorübergehenden Verlegung der Hessen-Darmstädtischen Universität von Gießen nach Marburg, während Hessen-Kassel den ihm verbleibenden Rest von Marburg nach Kassel übertrug. Auch die Bestände der Bibliothek wurden im Jahre 1630 mit Ausnahme der Diezischen Sammlung zu gleichen Teilen getrennt. Die weiteren Auseinandersetzungen fanden erst im Jahre 1653 mit der Rückkehr der Universität von Kassel nach Marburg ihren Abschluß.

Das ausgehende 17. sowie das 18. Jahrhundert sollten für die Bibliothek nur einen bescheidenen Fortschritt bringen. Die Mittel zur Buchanschaffung blieben gering und unregelmäßig. Neben Dubletten aus der landgräflichen Bibliothek in Kassel waren es vor allem der Erwerb und die Schenkung der Privatbibliotheken etlicher Marburger Professoren, welche die schmerzlichsten Lücken in den Beständen immer wieder schlössen. So vermachte 1768 der Universitätskanzler und Professor der Rechte Johann Georg Estor seine Bibliothek von 8890 Büchern und 571 Bänden mit

 

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