..

— 41 —

schule [Volksschule] in Mackenzell und kam im Alter von 13½ Jahren auf das Gymnasium in Fulda, das er 1843 mit dem Reifezeugnis verließ. In Marburg studierte er Medizin, wandte sich aber, da ihm durch den Tod eines von ihm behandelten jungen Mädchens die Heilkunde verleidet war, ganz der literarischen Tätigkeit zu. Er zog wieder nach Fulda, wohnte dort bis zum Jahre 1856 und nahm dann eine Stelle als Bibliothekar beim Fürsten Löwenstein an, die er 2 Jahre inne hatte. In dieser Zeit nahm sein Leiden, das sich schon früher zeitweise bei ihm gezeigt hatte, immer mehr zu, sodaß er seine Stellung aufgeben mußte. Er kam als Geisteskranker in das Landkrankenhaus in Fulda, wurde aber als unheilbar entlassen und bei der Familie Heim in Mackenzell, die ihm von Seiten seiner Mutter verwandt war, untergebracht. In dem Wahne, daß er verhungern müsse, öffnete er sich am Morgen des 6. Mai 1861, als die Einwohner von Mackenzell nach Hünfeld gewallt waren, die Halsadern. An einem Tische in seinem Stübchen sitzend, den Kopf auf den Tisch gestützt, fanden ihn bei der Rückkehr von Hünfeld die Verwandten. Er wurde am 8. Mai auf dem Weißenborner Friedhof bei Mackenzell beerdigt. Sein Grab ist nicht mehr zu finden. Sodann besprach der Vortragende Pfaffs Schriften, nämlich „Des Iren Tochter“, „Wildmeisters Röschen“, „Der Dom zu Fulda“, „Bischof Leonhard Pfaff“ (des Verfassers Onkel) und „Zwei Heldenbilder“. Eingehender betrachtete er „Wildmeisters Röschen“, eine Erzählung, die wegen der Schilderungen aus Hünfelds vergangenen Tagen gerade für Hünfelder von großem Interesse ist. Die betreffenden Abschnitte sowie die prächtige Schilderung Haselsteins wurden vorgelesen. An der Hand des Tagebuches des Dichters, das vom Oktober 1847 bis Ende 1854 reicht und sich im Besitze des Redners befindet, wurde dann seine literarische Tätigkeit in Zeitungen und Zeitschriften besprochen, wobei besonders seine Abhandlungen in den „Historisch-politischen Blättern“ und in der „Realencyklopädie für das kath. Deutschland“ gewürdigt wurden. Interessant waren auch die Mitteilungen des Redners über die Vermögensverhältnisse der Brüder

 

 

..