..

― 15 ―

und zu hessischen Landsleuten“. Der Vortrag wird in Band 52 der Zeitschrift zum Abdruck gelangen.

 

b. Geschichtswissenschaftliche Unter-

haltungs- (Herren-) Abende.

1. Der Zweigverein Kassel nahm am 1. Oktober 1917 im „Nordischen Hof“ seine winterlichen Zusammenkünfte durch einen wissenschaftlichen Unterhaltungsabend wieder auf. In Vertretung des erkrankten Vorsitzenden eröffnete Herr Rechnungsdirektor Woringer die Sitzung mit einigen allgemeinen Mitteilungen. Der im Druck befindliche Band der Zeitschrift wird voraussichtlich noch Ende dieses Jahres erscheinen können. Notwendig ist es, in weiteren Kreisen für den Verein zu wirken, der durch den Krieg etwa 200 Mitglieder verloren hat. Über eine an den Verein ergangene Aufforderung, am Pfarrhause zu Solz eine Gedenktafel für den am 21. November 1800 dort geborenen, durch seine literarischen und kirchlichen Leistungen weit über Hessen hinaus bekannten August Vilmar anzubringen, soll noch Beschluß gefaßt werden.

Als erster Redner des Abends sprach Herr Direktor Woringer über das „Königlich Westfälische 1. Linien-Infanterie-Regiment vor Riga und Dünaburg“. Die Herbstmonate dieses Jahres standen ja im Zeichen der Einnahme von Riga, die ebenso schnell wie unerwartet diese alte, echt deutsche Handelsstadt wieder und hoffentlich für immer in deutschen Besitz brachte. Da lag es nahe, darauf hinzuweisen, daß eine große Anzahl unserer kurhessischen Landsleute bereits einmal vor nunmehr 105 Jahren vor Riga und Dünaburg stand, allerdings nicht unter ihrem Hessennamen, sondern als Soldaten des Westfälischen 1. Linien-Infanterie-Regiments. Dieses enthielt die letzten Reste des althessischen Heeres; nachdem letzteres am 1. November 1806 aufgelöst worden war, bildete auf Napoleons Befehl Lagrange, der Generalgouverneur von Kurhessen, aus freiwillig eintretenden früheren Angehörigen der aufgelösten kurhessischen Regimenter zwei hessisch-französische Infanterie-Regimenter, deren erstes 1808 bei Bildung des westfälischen Heeres den Stamm

 

..