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den beiden kolossalen Rossebändigern1) an jedem Ende schied diesen Platz von der auf derselben Fläche gelegenen Rennbahn, die durch zwei Seitenterrassen mit Eisengeländern begrenzt und obenhin nach der Bellevue durch die halbkreisförmige Colonnade um schlossen war. Im Durchmesser dieses Halbkreises standen zwei Steinobelisken, der nördlichen Terrasse entlang liefen die Arkaden als offener Durchgang parallel dem Steinweg. Vor dem nördlichen Schloßflügel lag zunächst ein Rasenplatz, dann in der ganzen Länge der Fürstenstraße2) eine reiche Baumplantage von Kastanien und Linden in fünffachen Reihen. Durch diese Plantage ging die Haupteinfahrt von der Stadt, zunächst von dem Graben (Schloßstraße) her in den äußeren Schloßhof. Dieser, der Wall und die halb zerfallenen Mauern boten den Kindern manche ge heimnisvollen Ecken, heimliche Verstecke, dunkele, vermeintlich endlose Gänge unter der Erde, wo deren Einbildung wichtigen Beschäftigungsstoff fand. Weil Keiner von den lokalen Überlieferungen, von Wichtelmännchen, vom heimlichen Gericht, von der eisernen Jungfrau, vom Spuk im Schloßhofe, von den ver wünschten Prinzessinnen und den alten Landgrafen eine genaue Kunde hatte, bildeten sie sich selbst diese Geschichten nach eigenem Geschmack im treuen Anschluß an die überlieferten Bruchstücke. Hier trieben die Kinder ihre mannigfachen Spiele, die jetzt zum größten Teil längst in Vergessenheit geraten sind, als Zählen, Kalusche (Stein- und Käsekalusche), Ablatt usw. Ganz besonders beliebt war das Klettern, Kriechen, Schwingen und Laufen neben, an und durch die dicken Eisenstäbe des 3 bis 4 Fuß hohen Eisengeländers an den beiden langen Seiten der Rennbahn, das Zillern genannt wurde.

Mit der Entfernung des Kurfürsten verlor alles hessische Wesen seinen Halt. Die Gestaltungen des täglichen Lebens und Verkehrs, wie sie bis dahin bei den Bürgern in Kassel gebräuchlich waren, wurden

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1) Sie stehen jetzt am Eingang der großen Allee in der Karlsaue.

2) Jetzt Schloßplatz.