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gefaßt [zusammengefaßt], ungefähr folgendes aus: Im 12. Jahrhundert haben deutsche Ritter, Kreuzfahrer und Kaufleute in der Gegend des heutigen Riga eine deutsche Kolonie gegründet, getrieben von ritterlichem Abenteuersinn, kaufmännischem Wagemut und frommer Begeisterung für die Ausbreitung des Christentums. In schwerem Kampfe gegen die Eingeborenen und die slavische Macht haben die Schwertbrüder, die Ritter des deutschen Ordens und die ritterlichen Vasallen der Bischöfe die deutsche Herrschaft immer mehr ausgebreitet, das Land gehalten und mit deutscher Kultur durchdrungen. Das emporblühende Land erweckte die Begier der Nachbarn; im 16. Jahrhundert drangen die Horden Iwans des Schrecklichen in die baltischen Gebiete ein und eroberten sie, nachdem 1560 der deutsche Orden in seiner letzten Feldschlacht geschlagen worden war. Das deutsche Reich konnte nicht helfen, sodaß Kurland die Polen, Estland und Riga die Schweden zu Hilfe rufen mußten. Die russischen Horden wurden vertrieben, aber es entspann sich nun ein erbitterter Kampf zwischen Polen und Schweden, der mehr als zwei Menschenalter hindurch andauerte. Estland und Livland fielen 1629 den Schweden zu, Kurland den Polen. Nach dem nordischen Kriege kamen im Frieden von Nystadt die beiden ersten Länder an Rußland, 1795 auch Kurland. Den Deutschen wurde Selbstverwaltung, Recht und freie Glaubensübung zugesichert; doch drohte in neuerer Zeit Russifizierung auf allen Gebieten. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß das treue Festhalten der Balten an deutschem Wesen, an deutschen Sitten und Gebräuchen seinen Lohn finden möge. Der Vorsitzende dankte dem Herrn Landesökonomierat für den lehrreichen Vortrag und schloß damit diesen letzten Geschichtsabend.

 

V. Hanauer Geschichtsverein.

Wenn wir diesmal unseren Jahresbericht veröffentlichen, müssen wir an erster Stelle mit warmempfundenem Danke des Mannes gedenken, der Jahre lang seine ganze Arbeitskraft in den Dienst des Geschichts- [Geschichtsvereins]