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sanken die meisten Häuser in Asche; auch der Kirchturm wurde ergriffen.

Wenn sich seit dieser Zeit an dem baulichen Charakter des Städtchens vieles verändert hat, so ist dies weniger einem entfesselten Element, als der veränderten Geschmacksrichtung der neuen Zeit zuzuschreiben, die mehr auf Bequemlichkeit sieht als auf Schönheit.

Nachdem der Vorsitzende dem Redner den bereits gespendeten Beifall der Zuhörer nochmals in anerkennenden Worten ausgedrückt hatte, besichtigte man in einzelnen Trupps die Stadt, um sich dann in der Gastwirtschaft von Heide zu einem Imbiß zu vereinigen. Hier gab der Vorsitzende eine Darstellung des Überfalls der Franzosen in Zierenberg durch die alliierte Armee in der Nacht zum 6. September 1760, die lebhaften Beifall fand.

 

d. Besichtigungen.

1. Zu der am 30. August 1913 vorgenommenen Besichtigung des Kastells und des Zeughauses in Kassel hatte sich eine außerordentlich große Anzahl von Mitgliedern und Gästen eingefunden. Nachdem man sich in der Mühlengasse versammelt hatte, trat man in den Hof des Kastells ein, auf dem Rechnungsdirektor Woringer eine Übersicht über die Geschichte dieses Bauwerks gab. Wer mit der Geschichte des Kastells nicht vertraut ist, könnte es für einen alten Teil der früheren Stadtbefestigung halten. Dem ist aber nicht so. Das Gebäude diente ursprünglich friedlichen Zwecken und erhielt seine kriegerische Gestalt erst lange nach seiner Erbauung. Schon unter Philipp dem Großmütigen diente es als Jagdzeughaus und als Wohnung des fürstlichen Oberjägermeisters, weshalb es die Bezeichnung „Jägerhaus“ führte. Ein Stadtplan von 1640 zeigt es uns als einen Bau, der mit vier Flügeln einen stattlichen Hof einschließt. 1686 wurde der Flügel an der Fulda abgerissen und neu erbaut. 1766 diente das Jägerhaus schon nicht mehr den Zwecken der Jagd, nachdem das Jagdzeughaus nach der Waldau verlegt

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