MHG, 1913/14, Seite 65

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neben dem Hause Johanns von Linne gelegenes Haus überlassen. Hiernach wären für den gedachten Zeitpunkt also mindestens drei Wohngebäude auf der Burg anzunehmen, davon eines dem Landgrafen zuständig.

Im Jahre 1387 gehört das halbe Teil der Burg den Brüdern Hermann und Heinrich von Holzheim. Dieselben lassen nämlich, wohl im Einverständnis mit den übrigen Mitbesitzern der Burg und auf gemeinschaftliche Kosten, zwei wichtige Neubauten auf der Altenburg vornehmen: den Mantel, d. i. die äußere Ringmauer, mit einem zweiten, äußern Burgtor, und den mächtigen runden Bergfrit. Die Baurechnung ist noch in dem von Holzheimschen Archiv (jetzt im Staatsarchiv zu Marburg) vorhanden. Der Bau von 20 Ruten der Mauer, die Rute zu 21 Schillingen, beträgt zu der Brüder Teil 10½ Pfund, also die Hälfte der Gesamtkosten, woraus obiger Schluß zu ziehen ist.

Das Jahr 1387 ist das dritte der für die Herrschaft Landgraf Hermanns des Gelehrten so kritischen Kriegsjahre, in welchen er gegen Erzbischof Adolf von Mainz, den Landgrafen Balthasar von Thüringen und Herzog Otto den Quaden von Braunschweig um den Bestand des Hessenlandes zu ringen hatte. Da nicht abzusehen war, wie lange der Kampf noch dauern würde, so ward der Bau beschleunigt. Allein der felsige Untergrund machte große Schwierigkeiten und mußte mühsam hergerichtet werden, sodaß zu seiner Herrichtung mehrmals ein Weinkauf verwilligt wurde. Trotzdem wurde der Mantel im selbigen Jahre noch bis auf St. Gallen Tag (d. 16. Okt.) zu Ende gebracht, und dann im folgenden, am Tage vor Christi Himmelfahrt (d. 6. Mai) der Bau des Turmes begonnen, mit welchem Meister Kurt Herdeyn aber, da ruhigere Zeit eintrat, vielleicht auch wohl die Arbeit aus Mangel an Geld drei Jahre beruhte, erst vier Jahre später (1392) zu Ende kam.

Daß diese wichtige Verstärkung der Burg durch Zwinger und Turm im Auftrage Landgraf Hermanns geschah, beweist uns eine Urkunde des Jahres 1404, in welcher die schon genannten Brüder Hermann und Heinrich von Holzheim als Besitzer von zwei Fünfteln der Burg, sowie ihr Vetter Hermann und die Ritter Thilo

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..	- 65 - neben dem Hause Johanns von Linne gelegenes Haus überlassen. Hiernach wären für den gedachten Zeitpunkt also mindestens drei Wohngebäude auf der Burg anzunehmen, davon eines dem Landgrafen zuständig. Im Jahre 1387 gehört das halbe Teil der Burg den Brüdern Hermann und Heinrich von Holzheim. Dieselben lassen nämlich, wohl im Einverständnis mit den übrigen Mitbesitzern der Burg und auf gemeinschaftliche Kosten, zwei wichtige Neubauten auf der Altenburg vornehmen: den Mantel, d. i. die äußere Ringmauer, mit einem zweiten, äußern Burgtor, und den mächtigen runden Bergfrit. Die Baurechnung ist noch in dem von Holzheimschen Archiv (jetzt im Staatsarchiv zu Marburg) vorhanden. Der Bau von 20 Ruten der Mauer, die Rute zu 21 Schillingen, beträgt zu der Brüder Teil 10½ Pfund, also die Hälfte der Gesamtkosten, woraus obiger Schluß zu ziehen ist. Das Jahr 1387 ist das dritte der für die Herrschaft Landgraf Hermanns des Gelehrten so kritischen Kriegsjahre, in welchen er gegen Erzbischof Adolf von Mainz, den Landgrafen Balthasar von Thüringen und Herzog Otto den Quaden von Braunschweig um den Bestand des Hessenlandes zu ringen hatte. Da nicht abzusehen war, wie lange der Kampf noch dauern würde, so ward der Bau beschleunigt. Allein der felsige Untergrund machte große Schwierigkeiten und mußte mühsam hergerichtet werden, sodaß zu seiner Herrichtung mehrmals ein Weinkauf verwilligt wurde. Trotzdem wurde der Mantel im selbigen Jahre noch bis auf St. Gallen Tag (d. 16. Okt.) zu Ende gebracht, und dann im folgenden, am Tage vor Christi Himmelfahrt (d. 6. Mai) der Bau des Turmes begonnen, mit welchem Meister Kurt Herdeyn aber, da ruhigere Zeit eintrat, vielleicht auch wohl die Arbeit aus Mangel an Geld drei Jahre beruhte, erst vier Jahre später (1392) zu Ende kam. Daß diese wichtige Verstärkung der Burg durch Zwinger und Turm im Auftrage Landgraf Hermanns geschah, beweist uns eine Urkunde des Jahres 1404, in welcher die schon genannten Brüder Hermann und Heinrich von Holzheim als Besitzer von zwei Fünfteln der Burg, sowie ihr Vetter Hermann und die Ritter Thilo 5	..


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