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[Einwohner] wohner Emden eine Eingabe an den Landgrafen, worin er sich darüber beschwerte, daß seine dienstfreien Hufen, die er von der Universität Marburg zu Lehen trug, zu Dienstfuhren herangezogen worden seien. Dadurch werde nicht nur er, sondern auch die Universität Marburg geschädigt, der er die schuldigen 30 Viertel partim1) bei dieser Belastung nicht mehr liefern könne. Er bat um Ersatz der von ihm bereits bezahlten Exekutionsgebühren durch den Greben oder die Gemeinde. Darauf wurde unterm 1. Mai 1767 Oberst v. Gohr, der die Bauten auf dem Weißenstein leitete, angewiesen, mit den Bauern neue Akkorde zu schließen; der Akkord vom Jahre 1765 sei nicht mehr gültig. Gohr erkennt zwar unterm 3. Mai 1767 die Dienstfreiheit Emdens an, spricht sich aber dahin aus, daß der Akkord von 1765 noch zu recht bestehe, da er auf unbestimmte Zeit abgeschlossen sei. Übrigens werde dem Amte Bauna nicht zu viel zugemutet, da es keine Holzfuhren aus dem Reinhardswalde zu leisten habe, die allein von den Ämtern Ahna und Neustadt ausgeführt würden. Wolle man dem Amte Bauna trotzdem Erleichterung schaffen, so möge man ihm andere Dienstfuhren erlassen. Die Fuhren für den Bau auf dem Weißenstein könnten nicht entbehrt werden. Nunmehr erhielten der Kriegs- und Domänenrat Piepenbrink und der Oberrentmeister Major Faber den Auftrag, mit den Bauern des Amts Bauna einen neuen Akkord zu schließen.
Nun reichten die sämtlichen Gemeinden des Amtes Bauna dem Landgrafen eine Vorstellung ein, in der sie darauf hinwiesen, daß sie 1765 dem Geheimrat Waitz nur für ein Jahr die verlangten Fuhren zu leisten versprochen hatten; daß sie jetzt bereits drei Jahre dazu herangezogen würden und dies noch fortgesetzt werden solle, werde sie völlig ruinieren. Alle Vorstellungen bei der Kriegs- und Domänenkammer seien vergeblich gewesen. Es sei so arg geworden, daß die Einwohner anderer Ämter ihre Kinder nicht mehr ins Amt Bauna heiraten ließen, da die Lage dort

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1) Halb Weizen, halb Hafer.

 

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