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für Seume eine Stätte interessanter Erinnerung in unserer Heimatsgegend ausgezeichnet wird, aber die Inschrift der Tafel in Sachsenheim dürfte nicht heißen: „Hier fiel p. Seume unter die hessischen Werber“ — durch solche leicht mißzuverstehende Fassung würde das alte, üble Märchen vom „Menschenmakler“ Friedrich II., der doch auch Vacha ein treuer Landesvater war, neuen Boden gewinnen, — sondern höchstens: „Hier ließ sich der spätere Dichter Seume als entlaufener Student für die Expedition nach Amerika anwerben.“

Ein Hesse für viele.

Man hätte nun annehmen sollen, daß mit dieser gründlichen Widerlegung die Sache ihr Ende gefunden hatte. Aber gerade das Gegenteil geschah. Am Abend desselben Tages, an dem der vorstehende Aufsatz erschien, wurden die bekannten Angriffe auf Hessen und seinen Landgrafen Friedrich II. gewissermaßen ,,offiziell“ wiederholt, nämlich von dem Festredner des Rhönklubs, eines Vereins, dessen Mitglieder zum großen Teile Hessen sind. Herr Pfarrer Loeber aus Neidhartshausen sprach in seiner Festrede, wie folgt:

„ . . . . Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt, dem will er seine Wunder weisen, in Berg und Tal und Wald und Feld, hat Eichendorf gesungen. Die Lebensideale eines unserer deutschen Dichter, keines der be deutendsten, aber eines durchaus eigenartigen, sind für alle Zeit mit Vacha verknüpft. Im Jahre 1781 kehrte drüben, jenseits der Werrabrücke, in Sachsen heim, Johann Gottlieb Seume ein. Er war als Student gerade auf einer Fußreise und wollte von Leipzig nach Paris. Hier in Sachsenheim findet sich freundliche Reisegesellschaft. Der sonst sehr nüchterne Seume läßt sich bereden, trinkt ein Glas Wein mit, wird bald auffallend schläfrig, schlummert am Wirtstisch ein, und als er am andern Morgen erwacht, findet er sich in hessischer Rekruten uniform; er war von Werbern gefaßt und wurde mit einer ganzen Anzahl Schicksalsgenossen an die Engländer verkauft, ein für damalige Zeit nicht

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