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Wartburgfeste teil. Der hier viel besprochene Gedanke einer allgemeinen Einigung kam zum Durchbruch infolge eines Streites der Studenten mit der akademischen Behörde. Die Studenten lehnten sich nämlich gelegent lich des am 31. Oktober 1817 begangenen Reformations festes gegen die Anordnungen des Senats über die Art ihrer Beteiligung am Festzug auf. Deshalb wurden 6 Führer der Studenten relegiert, diese Relegation aber vom Kurfürsten aufgehoben. Die Rückkehr der Relegierten wurde durch einen allgemeinen Kommers am 10. November 1817 gefeiert und auf diesem Kommerse erfolgte die allgemeine Versöhnung der Parteien. Nach Überwindung mancher Schwierigkeiten wurde am 13. Januar 1818 eine neue Germania mit den Farben schwarz-weiß-rot gestiftet. Die Lands mannschaften und die Teutonia hatten sich daher aufgelöst, aber der Wunsch der letzteren, eine all gemeine öffentliche Verbindung zu gründen, drang nicht durch, die neue Verbindung war vielmehr eine geheime engere, welche die gesamte vereinigte Stu dentenschaft leitete und sich allmählich zu einer allgemeinen Vereinigung auswachsen sollte. Aber schon im Herbste 1818 fiel ein beträchtlicher Teil der Studenten ab und bildete zwei landsmannschaftliche Gesellschaften, Hessen und Westfalen. Zwischen beiden Parteien kam es wieder zu heftigen Reibungen. Da gelang es der Burschenschaft auf einer allgemeinen Studentenversammlung, von der freilich die Lands mannschafter fern blieben, den größten Teil der übrigen Studenten zu gewinnen, und am 16. Januar 1819 kon stituierte sich die Germania als öffentliche und all gemeine Burschenschaft. Obwohl die Landsmann schaften nun Ende des Winters 1818/19 auseinander gingen, hatte die neue Burschenschaft keinen Bestand. Zufolge der Karlsbader Beschlüsse mußte sie am 3. November 1819 ihre Auflösung vollziehen in der Hoffnung auf bessere Zeiten, in denen sie wieder aufleben sollte.

6. In der Sitzung vom 22. März widmete der Vorsitzende Generalleutnant Beß dem jüngst verstor- [verstorbenen]

 

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