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gaben für die Auffindung der wirklichen einstigen Priamusfeste Troja.

Zweiter Vortrag.

Herr Baurat Thyriot redete über die „Geschichte der Kintzmühl und der Kinzigbrücken zu Hanau“.

Ein interessantes, geschichtlich nicht unbedeutendes mittelalterliches Bauwerk, deren unsere Vaterstadt nur wenige besitzt, ist in dem letzten Halbjahr unsern Blicken dauernd entzogen worden; ein uns folgendes Geschlecht wird der nunmehr zum Stützpunkt eines in Material wie Art der Ausführung durchweg modernen Oberbaues der steinernen Kinzigbrücke in der Vorstadt kaum noch gedenken. Nur wenige in die modernen Brüstungen eingesetzten Denkzeichen erinnern an die Erbauung 1556—1559 und an die auf der alten Brücke 1813 erfolgte Verwundung des Bayrischen Reitergenerals Grafen von Wrede.

Wenige Jahrzehnte, nachdem die Grafenbrüder Philipp II. und Balthasar, 1529, die Alte Stadt Hanau mit Festungsgräben und Wällen eingefaßt und in diesem Ring auch die Bangert- und Hospitalstraße eingeschlossen hatten, der Altstädter- und Gerbergraben die Grenzen bildete, war der einzige Abzugsgraben der von dem Hinterwasser der Herrnmühle gespeisten Stadtgräben derjenige Mühlgraben, welcher noch heute eine so große Bedeutung für die Spülung und Reinigung hat, der neben der Reichling’schen Fabrik nach der Kinzig zieht. Er wird durch die Grundschließe heute noch wie vor- 400 Jahren beherrscht, und kurz vor seiner Ausmündung in die Kinzig stand eine Mühle, „die Kintzmühl“, die mit einem Gefälle von zwei Metern auf diese Weise im Betrieb gesichert war, während die Existenz von 5 weiteren an dem Krebs-, Fall- und Köbelbach im Betriebe befindlichen Mühlen bezweifelt wird, weil die hierzu erforderliche Kraft gefehlt hat. Von der Alten Stadt führte ein Fuhrweg nach der Mühle, aber auch nach der etwas stromabwärts liegenden Holzfahrbrücke, welche dann weiter den Fuß- und Fahrverkehr ins „Millich“ nach „Kestadt“, „Frankfurt“ und in die „Wetterau“ vermittelte.

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